Familien mit Hilferuf an Bundesregierung

Große Sorge um zwei Österreicher in iranischem Horror-Gefängnis

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Die Familien der beiden schlagen Alarm. Beide hätten Corona-Symptome, bekämen aber nicht die nötige medizinische Versorgung. Jetzt schaltete sich bereits das Außenamt ein.

Angehörige sind im Sorge um zwei Österreicher, die im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis sitzen. Der 56-jährige Kamran Ghaderi und sein Zellengenosse Massud Mossaheb hätten Corona-Symptome, berichtet die Tageszeitung "Die Presse" (Onlineausgabe). Ghaderis Frau Harika bittet nun die österreichische Bundesregierung darum, alles für einen Hafturlaub ihres Mannes zu unternehmen, um so das Leben des 56-Jährigen zu retten.

Der Geschäftsmann und dreifache Familienvater (Kinder im Alter von sieben, 14 und 17 Jahren) habe seit Dienstag hohes Fieber, und er habe auch seinen Geschmacks- und Geruchssinn verloren. Harika Ghaderi sagte der "Presse", dass sich in der betroffenen Gefängnisabteilung vermutlich die Hälfte der Insassen mit dem Virus angesteckt habe.

Obskurer Prozess & Folter

Donnerstag habe auch der 73-jährige Mossaheb Fieber, berichtete dessen Tochter Fanak Mani der Zeitung. Weil sich der Gefängnisarzt weigere, ihn zu untersuchen, wisse man nicht, ob Mossaheb Fieber habe. Der Generalsekretär der österreichisch-iranischen Gesellschaft wurde Ende Jänner 2019 verhaftet, Ghaderi bereits im Jänner 2016. Die beiden Doppelstaatsbürger wurden wegen angeblicher Spionage in obskuren Prozessen und unter Folter erzwungenen Geständnissen zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt. Ghaderi wird Spionage für Österreich und die USA vorgeworfen, Mossaheb für Deutschland und Israel.

Bemühungen um Freilassungen

Die österreichischen Behörden bemühen sich seit Monaten um die Freilassung der beiden Häftlinge. Der Einsatz ist aber schwierig, weil der Iran die Zurücklegung der iranischen Staatsbürgerschaft nicht akzeptiert und die Männer weiterhin als seine Staatsbürger ansieht.

In die Bemühungen um die beiden hat sich indes auch das Wiener Außenamt eingeschaltet. "Angesichts der akuten Sorge um den Gesundheitszustand von Herrn Kamran Ghaderi und Herrn Massoud Mossaheb hat Österreich einen dringenden Appell für die Sicherstellung ihrer medizinischen Versorgung (...) an den Iran gerichtet", hieß es am Sonntag aus dem Außenministerium auf APA-Anfrage.

Außenministerium will umgehende Verbesserung ihrer Haftbedingungen

Konkret gehe es um ärztliche Visiten, die Durchführung von Coronatests und weiterer medizinischer Untersuchungen und Behandlungen. Wie es aus dem Außenministerium weiter hieß, setze man sich "laufend und auf allen Ebenen" für die Freilassung der beiden ein. In einem ersten Schritt solle es eine umgehende Verbesserung ihrer Haftbedingungen geben. Angesichts des hohen Risikos einer Infektion mit dem Coronavirus im Gefängnis habe man zudem "auf die Dringlichkeit der Gewährung eines Hafturlaubs hingewiesen", betonte das Ministerium.



 

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