vlcsnap-2018-12-21-09h20m29s818.jpg

13 Jahre Haft

Hadishat-Killer muss um sein Leben bangen

Teilen

Nach dem Urteil, das er fast wortlos annahm, wurde er wieder an einen geheimen Ort gebracht.

Wien. „Ich habe verstanden.“ Mit diesen drei Worten quittierte der Gymnasiast, der ein 7-jähriges Nachbarmädchen einer befreundeten tschetschenischen Familie brutal getötet hat, den Urteilsspruch gegen ihn: 13 Jahre Haft plus Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher nach Verbüßung der Gefängnisstrafe – wobei das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Bei Redaktionsschluss hat die Staatsanwaltschaft noch nicht berufen, Roberts Anwältin Liane Hirschbrich war nicht zu erreichen.

Gymnasiast frühestens in 20 Jahren wieder draußen

Auf das Urteil mildernd wirkten sich die Unbescholtenheit und das Geständnis des Angeklagten aus. Als erschwerend wurden die Hilflosigkeit des Opfers und Roberts „Nachtatverhalten“ gewertet – der 16-Jährige versuchte, den Kopf des Mädchens abzuschneiden, und warf den Leichnam in den Müll. Realistisch gesehen kommt der Gymnasiast mit tschetschenischen Wurzeln, der Stimmen gehört haben will, die ihm die Tat befohlen hätten, in frühestens 20 Jahren heraus – sofern er als geheilt eingestuft wird. Das wird einmal im Jahr kommissionell überprüft.

Doch wo er seine Strafe(n) – die Haft und die Maßnahme – verbüßen wird, ist noch fraglich: Eigentlich kommt nur die Justizanstalt Gerasdorf infrage. Dort herrscht allerdings schon jetzt „Alarmstufe Rot“ wegen Robert K. Viele junge Täter mit Kaukasus-Wurzeln sind dort untergebracht. Schon vor dem Prozess gab es Morddrohungen aus der Community, die auch nach dem Urteil nicht verstummt sind. Insider sagen: „Der überlebt dort keinen Tag. In keinem Gefängnis in Österreich.“ Vorerst wurde Robert in jene Einrichtung gebracht, wo er zuletzt psychisch betreut wurde.

Gerüchte, dass Robert die Strafe in einem anderen Land (unter anderem Namen) verbüßen könnte, werden vom Justizministerium zurückgewiesen. Das wäre rechtlich nicht möglich. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Schlappe für streitbare Anwältin von Robert K.

Ihr Plädoyer dauerte gemessen nur 1 Minute und 10 Sekunden. Dafür stritt sie mit allen.

Viele Prozessbeobachter waren mehr vom Auftreten von Liane Hirschbrich, deren Mandanten alle Stimmen hören (sobald sie von ihr verteidigt werden), mehr als verwundert. Die schöne Advokatin kam mit Bodyguard Igor, der allerdings nicht in den Saal durfte, sie selbst war angeblich schwer verkühlt und wäre lieber daheimgeblieben, verriet sie in den Pausen des Prozesses am Landesgericht in Wien, bei dem sie durch Zuspätkommen glänzte und sich ganz offen mit allen anlegte: Richtersenat, Geschworenen, Sachverständigen.

Vor allem ihr „Privatkrieg“ mit Gutachter Hofmann, mit dem sie seit der Verteidigung vom Grazer Amokfahrer im Dauerclinch liegt, strapazierte nicht nur die Nerven der Gerichtskiebitze. Seit dem Urteil ist Hirschbrich abgetaucht.

(kor) 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.