Ring blockiert

Klima-Kleber protestieren vor dem Gesundheitsministerium

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Aktivisten der Letzten Generation blockieren den Ring vor dem Gesundheitsministerium  

Da die Klimakrise auch die Gesundheit der Menschen in Österreich bedrohe, haben Aktivistinnen und Aktivisten am Mittwoch vor dem Gesundheitsministerium in Wien protestiert und dabei die Ringstraße blockiert. Man wolle nicht hinnehmen, dass von der Politik dringend nötige Maßnahmen wie das Klimaschutzgesetz weiter verschleppt würden. 

 

  

 

Unterstützt und begleitet wurde die Aktion von Ärzten und Ärztinnen, die sich hinter die Proteste stellten. Die Klimaaktivisten forderten neuerlich ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen und niedrigere Tempolimits auf der Autobahn. 

Manfred Stöger (70) ist Facharzt für Röntgendiagnostik und Notarzt im Ruhestand. Der Vater von fünf Kindern ist entsetzt, wie seit Jahrzehnten mit den Warnungen der Wissenschaft umgegangen wird: "Die Berichte des Weltklimarats sind eindeutig: die CO2-Emissionen müssen so schnell wie möglich sinken, wenn wir eine Klimahölle noch verhindern wollen. Uns drohen nicht nur Hitze und Wetterchaos, sondern auch neue Krankheiten, die sich aus den Tropen nach Europa ausbreiten. Diese Regierung hat bis heute keinen Plan, die Erderhitzung in den Griff zu bekommen. Ich will nicht, dass meine Kinder und Enkel die Folgen dieses Versagens ausbaden müssen. Sie haben eine lebenswerte Zukunft verdient, wie alle Kinder dieser Welt! Als Arzt habe ich geschworen, Schaden abzuwenden – deshalb leiste ich friedlichen Widerstand."

Auch Wilfried Engel (62), pensionierter Tischlermeister, hat sich angeklebt: "Im Betrieb durfte ich 6 Fachkräfte mit ausbilden. Was wird von unserer Welt noch übrig sein, wenn sie in meinem Alter sind? Kanzler Nehammer handelt, als gäbe es kein Morgen. Verbrenner-Autos sind ihm wichtiger als unsere Kinder – als Vater kann ich da nicht wegschauen. Wenn wir als Menschheit überleben wollen, dann darf es keine neuen Öl- und Gasbohrungen geben! Und es ist allerhöchste Zeit, endlich Schutzmaßnahmen umzusetzen: Tempo 100 auf der Autobahn kostet nichts, spart 460.000 Tonnen CO2 im Jahr und sorgt dank weniger Lärm, besserer Luft und sichereren Straßen für mehr Lebensqualität bei uns in Österreich."

Diese Forderungen unterstützt auch Helga Kromp-Kolb, Österreichs wohl bekannteste Klima-Expertin: "Es braucht einen sofortigen Ausstieg aus fossilen Energien – und mit sofort meine ich sofort.” Politischem Zögern kann sie nichts abgewinnen: “Dass nicht längst schon Tempo 100 statt 130 auf Autobahnen gilt, ist wirklich unverständlich." 

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