Die SPÖ wird nach der Wahl wahrscheinlich unter drei Partnern wählen können.
Wien. Ist die Wiener Wahl schon gelaufen? Geht’s nach der aktuellen ÖSTERREICH-Umfrage (Research Affairs, 400 Online-Interviews, 28.–30. 9., max. SB 5 %), ist Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) der Sieg nicht mehr zu nehmen. 42 % der Wiener geben an, Rot die Stimme zu geben, würde bereits heute gewählt.
ÖVP als Gewinner? Auch auf den Plätzen dahinter scheint alles klar zu sein: Die ÖVP mit Finanzminister Gernot Blümel an der Spitze kann mit 20 % der Stimmen rechnen und würde damit ihren Anteil gegenüber der Wahl 2015 verdoppeln. Die Grünen würden mit 13 % zwar enttäuschend abschneiden, lägen aber immer noch um einen Prozentpunkt besser als bei der letzten Wahl.
Blauer Absturz? Den großen Absturz prophezeit Research Affairs der FPÖ, die mit 10 % nicht einmal auf ein Drittel ihres 2015er-Ergebnisses kommen würden. Sie würde auch viele Stimmen an das Team Strache verlieren, das mit 6 % den Einzug ins Rathaus schaffen würde.
Rot-Pink? Die Neos kämen auf 7 % – und wären damit auch im Koalitionsspiel: SPÖ-Neos wäre derzeit rechnerisch möglich.
Zufriedenheit? Die guten Aussichten für die SPÖ werden durch Nebenfragen erhärtet: 73 % sind mit Ludwig als Bürgermeister zufrieden (vergleichsweise geringe 53 % mit der rot-grünen Koalition). Eine stolze Mehrheit von 50 % würde Ludwig direkt zum Bürgermeister wählen. 63 % der Wiener sind mit der Corona-Politik der Stadtregierung zufrieden (17 % sehr, 46 % eher).
Entschlossenheit? Laut Umfrage hat sich die Stimmung eine Woche vor der Wahl bereits stark verfestigt. 61 % sind sich bereits vollkommen sicher, wen sie wählen werden. Gemeinsam mit denjenigen, die noch nicht hundertprozentig entschlossen sind, aber eine feste Tendenz haben, sind das 86 %. Nur 7 % schwanken noch zwischen zwei Parteien, 8 % haben noch keine Ahnung, wem sie ihre Stimme geben.
Bund: ÖVP bleibt klare Nr. 1
Wenig Änderung bei der bundesweiten Sonntagsfrage gegenüber der Vorwoche (Research Affairs, 1.000 Online-Interviews, 28.–30. 9., max. Schwankungsbreite 2,3 %). Lediglich ein Prozentpunkt wanderte von der FPÖ zum Team Strache. Unangefochten auf Platz 1 liegt die ÖVP mit 41 %, gefolgt von der SPÖ mit 20 %. Die Grünen wären mit 12 % nun wieder alleinige Dritte vor der FPÖ, die auf 11 % abrutscht. Davon profitiert das Team HC Strache, das mit 5 % im nächsten Nationalrat vertreten wäre.