12 Jahre Haft, nicht rechtskräftig

Mieter wollte 13 Menschen töten

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Vor einem Schwurgericht gab sich der 62-Jährige geständig – und als Opfer (des Alkohols).

Wien. Wegen versuchter Brandstiftung und Mordversuchs an 13 Menschen (vier Nachbarn, drei Möbelpacker, Gerichtsvollzieher plus Begleiter sowie Ver­treter der Hausbesitzerin) musste sich ein 62-Jähriger am Montag am Wiener Landesgericht verantworten.

Der Angeklagte, der mit Krediten und Miete mit 45.000 Euro im Rückstand war, soll am Abend vor seiner Delogierung in seiner Wohnung in der Degengasse (Ottakring) die Überwurfmutter an der Zuleitung der Therme abmontiert haben, damit Gas ausströmt und es zur Explosion kommt. Laut Staatsanwaltschaft hätte am nächsten Morgen um 8 Uhr früh bereits das Be­tätigen eines Lichtschalters oder das Läuten an der Tür genügt, damit die Wohnung und das ganze Haus in die Luft fliegen. Die Katastrophe wurde nur deshalb verhindert, weil der Schlosser die Eingangstür ohne elektrische Hilfsmittel aufbekam.

»Habe die ganze Nacht auf den Tod gewartet«

Vor Gericht gab der gebürtige Pole nun die Manipulationen zu, heulte aber: „Es war mir nicht bewusst, dass ich wen anderen verletzen könnte. Ich wollte nur selbst sterben.“

Er sei nur deshalb kurz vor der Delogierung davongelaufen, weil er nicht wie geplant am Gas erstickt wäre („Ich habe die ganze Nacht auf den Tod gewartet“), außerdem sei er Alkoholiker. Seit Mai 2019 bezahlte er keine Miete mehr. Das Geld habe dafür nicht mehr gereicht: „Ich habe alles weggetrunken.“ Danach wäre er immer depressiver geworden, bis der Mandant von ­Anwalt Reichenbach beschloss, das Gas aufzudrehen. Bei der Strafbemessung von 12 Jahren Haft wurde die Unbescholtenheit mildernd berücksichtigt. Erschwerend war die Bereitschaft, „andere mit in den Tod zu nehmen“. Der Angeklagte nahm an, die Staatsanwaltschaft gab noch keine Erklärung ab. Da Urteil ist daher nicht rechtskräftig.

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