Mit Messerstichen getötet

Sohn wollte Vater aus 'Alko-Hölle' erlösen

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Er konnte den Absturz des Vaters nicht mehr ertragen. Da erstach ihn der Angeklagte.

Die Mordanklage gegen den gelernten Elektriker Mario S. liest sich wie das Drehbuch zu einer Doku über einen völlig abgestürzten Alkoholiker. Sie beschreibt auf sieben DIN-A- 4-Seiten eindringlich, wie Manfred M. (59) im Halb-Delirium vor sich hinvegetierte. Seine monatlichen 700 Euro investierte er in Wodka, Bier und Leberkäse. Er wusch sich nicht mehr, schlief meistens. Das Haus glich einer Messi-Unterkunft, es stank bestialisch.

Sohn Mario S. kämpfte anfangs dagegen an, räumte auf, kümmerte sich um den Vater. Das Tragische: Auch der 31-Jährige, der bereits einen Suizidversuch hinter sich hatte, verfiel zusehends dem Alkohol.

Am 3. August des vergangenen Jahres fasste er einen fatalen Entschluss. Nach einer Flasche Schnaps beschloss er, seinen Vater aus der Alko-Hölle zu erlösen. Mit einem Klappmesser stach er Manfred M. zweimal in den Hals. Der 59-Jährige verblutete, der Sohn sammelte das Blut in einer Cola-Flasche auf. Die Leiche versteckte er in einem Kasten, nagelte diesen zu und verklebte ihn. Eine Woche fuhr er anschließend ziellos durch die Gegend, wollte sich aufhängen. Er schaffte es nicht.

Ab Montag steht er wegen Mordes vor Gericht, Manfred Arbacher-Stöger vertritt ihn. Lebenslange Haft droht, es gilt die Unschuldsvermutung.

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