Immer noch keine Anklage

Mordfall Leonie: Trauer-Korso zum 1. Todestag

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Ein Jahr nach dem Mord an Leonie lässt der Prozess weiter auf sich warten. 

NÖ/Wien. Wie sollen Eltern ihre Trauer um die getötete Tochter bewältigen, wenn die juristische Aufarbeitung des Mordfalles vor Gericht auch ein Jahr nach der schrecklichen Tat in Wien-Donaustadt noch nicht einmal begonnen hat? Die Bummelei versucht Leonies Familie jetzt auf eigene Art zu kompensieren. Am 26. Juni, dem Tag, an dem die 13-Jährige infolge einer Vergewaltigung durch mehrere junge Afghanen starb, soll Leonie mit einem Auto-Korso von Tulln zum Tatort gedacht werden.

Derweil vagabundiert der Vorhabensbericht der Staatsanwaltschaft irgendwo in den vorgesetzten Behörden. Weil aufgrund des großen öffentlichen Interesses Berichtspflicht besteht, muss das Prozedere von oben abgesegnet werden. Die Folge: Florian Höllwarth, der Anwalt der Hinterbliebenen, hält bis heute nicht einmal eine Anklageschrift in Händen.

Im Sommer soll es endlich so weit sein. Gerechnet wird mit einer Anklage wegen Vergewaltigung mit Todesfolge gegen drei der ursprünglich vier verdächtigen Afghanen. Sie sollen Leonie missbraucht haben, nachdem sie ihr Drogen eingeflößt hatten. Die 13-Jährige erstickte. 

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