Die Wiener U-Bahnlinie U6 ist nach dem nächtlichen Unfall mit einem Gleisbettsauger und nach einem totalen Öffi-Chaos seit Dienstagmittag wieder in Betrieb. De Ursache: ein (kleiner) menschlicher Fehler mit Auswirkungen für Tausende.
Wien. Wie oe24 berichtete, war in der Nacht auf Dienstag ein kranähnliches Fahrzeug, ein sogenannter Gleisbettsauger gegen 2.00 Uhr zwischen den Stationen Josefstädter Straße und Thaliastraße auf die Seite gekippt, die Strecke war in dem Bereich nicht passierbar. Verletzt wurde niemand. Es folgten unter Beteiligung der Wiener Berufsfeuerwehr stundenlange Aufräumarbeiten.
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Ohnehin überfüllt
Lapidar heißt es, dass "zwischen den Stationen Westbahnhof und Michelbeuern/AKH" ein Schienenersatzverkehr eingerichtet wurde. Konkret standen aber Tausende Fahrgäste auf der Straße, die Busse fuhren sehr unregelmäßig, zumal derzeit viele Wiener und Pendler, die vom Norden in den Süden der Stadt wollen, wegen der Schnellbahn- und der gleichzeitigen U4-Sanierung gezwungen sind, auf die ohnehin stets überfüllte U6 umzusteigen.
Saugarm kippte
Bei dem Gleisbettsauger - der von einer externen Firma betrieben wird - handelt es sich übrigens um ein Gerät, das den Schotter einsaugt, um ihn tauschen zu können. Der Saugarm der Maschine ist ziemlich schwer, was zum Umkippen geführt haben dürfte. Der Unfall ist laut Wiener Linien auf einen Bedienfehler seitens der externen Firma zurückzuführen, Teile des Saugers hingen bis auf die Nebenfahrbahn des Lerchenfelder Gürtels, der deswegen ebenfalls teilweise gesperrt werden musste.
Die Feuerwehr sicherte das Fahrzeug, das samt Aufbau rund 20 Tonnen wiegt, mit ihrem Kran und mehreren Seilwinden. Dann wurde das Gerät wieder aufgerichtet und in Zusammenarbeit mit den Wiener Linien "eingegleist". Am späten Vormittag wurde der Gleisbettsauger vom Unfallort geschleppt. Danach wurde der Gleiskörper untersucht, ob er bei dem Unfall ebenfalls beschädigt wurde. Dabei wurden aber keinerlei Beeinträchtigungen festgestellt. Daher konnte der Betrieb der U6 in beiden Richtungen ohne Einschränkungen wieder aufgenommen werden.