Schildbürgerstreiche

Pleite-Lamarr soll Edel-Gemeindebau werden

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Roter Bezirkspolitiker stellt Antrag auf Umwidmung als Gemeindebau: Trotz 666 Millionen Euro Verbindlichkeiten der Signa-Pleitefirma

Nach dem Konkurs des einst von Signa-Eigner René Benko mit viel Trara geplanten Kaufhaus Lamarr in der Mariahilfer Straße tauchen Begehrlichkeiten auf.

Wollen es die einen als Bauruine und Pleite-Denkmal stehen lassen, diskutiert die Bezirks-SPÖ, daraus einen Gemeindebau zu machen, die Bobo-Fraktion setzt auf einen stadteigenen Alternativ-Shoppingtempel.

Zur Umwidmung in einen Gemeindebau hat jedenfalls SP-Bezirkspolitiker Clemens Bräunlich schon einen entsprechenden Antrag für die Parteigremien vorbereitet, während die beiden anderen Pläne noch rein auf der Ebene diverser Twitter-Bubbles debattiert werden.

Kurzfristig kostengünstig, langfristig wohl schlecht fürs Image der MaHü wäre die Variante 1, Pleite-Denkmal. Realistisch sind aber die Variante zwei, also Gemeindebau, und drei, also Alternativer Shoppingtempel mit allem was das Bobo-Herz höher schlagen lässt, keinesfalls. Sie sind schlicht unfinanzierbar.

Der Grund gehört der Stadt Wien nicht, wie das Büro von Vizebgm. Kathrin Gaál anmerkte. Die Verbindlichkeiten der Lamarr-Pleitefirma betragen 276 Millionen Euro, weitere 390 Millionen Euro Pfandrechte von Bank Austria und Raiffeisen OÖ sind im Grundbuch eingetragen - in Summe also im schlimmsten Fall 666 Mio. Euro, die die Stadt zahlen müsste, bevor der erste Cent in den Weiterbau investiert wird.

So charmant manche Idee klingen mag: Da geht es um Steuerzahler-Geld, das wohl bei Bildung, Kultur, Integration, Radwegebau etc.auch für die MaHü-Anrainerbezirke besser verwendet wäre...

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