In Wien fand im Juli ein regelrechter Terroristen-Gipfel statt – drei Monate vor dem Anschlag.
Tagtäglich werden neue Details bekannt, wie es zum Terroranschlag in Wien kommen konnte, bei dem Kujtim F. vier Menschen ermordete. Die Nachrichten stellen den Ermittlungsbehörden ein katastrophales Zeugnis aus.
Terroristen-Gipfel mit einem Dutzend Jihadisten in Wien
Wie ÖSTERREICH berichtete, bekam der (wegen terroristischer Betätigung verurteilte) Wiener zwischen dem 16. und dem 20. Juli Besuch von deutschen Gesinnungsfreunden. Wovon das Landesamt für Verfassungsschutz (LVT) informiert gewesen war. Nicht der einzige Hammer.
Laut dem schweizerischen Blick waren bei dem Terroristen-Gipfel in Wien auch zwei junge Männer aus der Jihadisten-Hochburg Winterthur dabei – und zwar der 24-jährige D. und der 18-jährige B. Beide wurden (wie berichtet) am vergangenen Dienstag in der Schweiz verhaftet.
Das Treffen im Juli von bis zu einem Dutzend (!) Islamisten soll in einem Wiener Park stattgefunden haben und dann später in der Gemeindebauwohnung des Attentäters in Wien-Donaustadt fortgesetzt worden sein, wo sogar mehrere Jihadisten übernachteten.
Warum das so brisant ist? Nur Tage später – am 21. Juli – versuchte F. dann in Bratislava Munition für eine Kalaschnikow zu kaufen. ÖSTERREICH berichtete bereits darüber, dass daraufhin eine Warnung der slowakischen Behörden an ihre Wiener Kollegen gegangen ist.
Unter den Augen der Polizei
Was aber noch brisanter ist: Der Terroristen-Gipfel in Wien von Mitte Juli soll den Behörden bekannt gewesen sein. Blick berichtete sogar, dass das Treffen von der Polizei beobachtet wurde – eine Darstellung, die ÖSTERREICH aus Polizeikreisen unter der Hand bestätigt wurde.
Somit werden die Indizien immer dichter, dass der Verfassungsschutz genug Fakten hatte, um das Attentat zu verhindern:
■ Enthaftung: Die Ermittler waren von der Enthaftung F.s informiert.
■ Terrorgipfel: Auch die Polizei wusste davon, dass sich mindestens fünf – wenn nicht ein Dutzend – dringend Terrorverdächtige in Wien getroffen haben.
■ Munition: Und: Sie wusste, dass sich F. Munition beschaffen wollte.
Schneller Einsatz
Jetzt wird auch klar, warum das Terrornetzwerk kurz nach dem Attentat ausgehoben werden konnte. Die Polizei hatte die Täter längst im Visier. Den Terroropfern nutzt das nicht mehr.