Prozess gegen jungen Beamten (21)

Polizei-Crash mit Toter war ''Schicksal''

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Bei einem tragischen Unfall am Verteilerkreis kam eine Lehrerin (35) ums Leben.

Wegen fahrlässiger Tötung einer Passantin und fahrlässiger Körperverletzung (seiner beiden Kollegen im Auto und ­eines unfallbeteiligten Jaguar-Fahrers) ist ein 21-jähriger Polizist angeklagt – und muss sich dafür an drei Verhandlungstagen am Bezirksgericht Favoriten verantworten. Am Mittwoch startete der Prozess gegen den von Top-Anwalt Alfred Boran vertretenen jungen Beamten. Das Urteil soll am 14. Oktober fallen.

Mit Blaulicht, aber ohne Folgtonhorn im Blindflug

Der schlimmste Tag seiner erst wenige Monate ­alten Beamtenlaufbahn ereignete sich vor einem Jahr Ende August am Verteilerkreis im 10. Bezirk:

Der junge Polizist raste am Steuer eines Streifenwagens (zu dritt war man unterwegs zu einer Schlägerei, die geschlichtet werden sollte) quasi blind in den Verteilerkreis, wobei die Ampel für ihn auf Rot stand. Das Baulicht war eingeschaltet, aber kein „Tatütata“ war zu hören. Und beim Einfahren habe er nicht angehalten, wie es der Schutznorm bei Einsatzfahrten entspricht.

Der Angeklagte dagegen beteuert, das Folgetonhorn durchaus betätigt zu haben („nicht in Dauerschleife, aber zweimal als Signal betätigt“) und bei zwei Spuren stehen geblieben zu sein. Auf der dritten sei kein Auto für ihn erkennbar gewesen. Da krachet es auch schon:

Der Streifenwagen wagen rammte einen Jaguar, eine Fußgängerin wurde von den herumschleudernden Autos erwischt. Die aus der Ukraine stammende Lehrerin Viktoriia A. (35) starb noch an der Unfallstelle.

Der angeklagte Polizist bekennt sich nicht schuldig. Sein Anwalt spricht von „Schicksal. Es vergeht kein Tag, an dem er nicht an das Opfer denkt.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.

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