„Das Jungtier hat große schwarze Knopfaugen und seine Nase erinnert ein bisschen an eine Steckdose.“
Für Faultier-Weibchen Alberta im Tiergarten Schönbrunn hat es sich ausgefaulenzt: Am 22. Dezember hat Alberta ein Jungtier zur Welt gebracht. Das Kleine liegt auf seiner Mutter wie in einer gemütlichen Hängematte und gab sich bislang etwas fotoscheu. „Mindestens 14 Stunden am Tag dösen unsere Faultiere vor sich hin. Um das Jungtier zu sehen, das sich im Fell am Bauch der Mutter festklammert, braucht man also noch etwas Geduld“, so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Aber das Warten lohnt sich. Das kleine Faultier ist nicht nur unglaublich faul, sondern auch unglaublich herzig. „Das Jungtier hat große schwarze Knopfaugen und seine Nase erinnert ein bisschen an eine Steckdose.“
Zweifingerfaultiere sind in den Regenwäldern Südamerikas heimisch. Sie verbringen ihr Leben kopfüber in Bäumen hängend. Ihre langen, gebogenen Krallen geben ihnen in den Ästen Halt. Ihr ganzes Leben verläuft im Zeitlupentempo – auch ihre Entwicklung. Schratter: "Erst im Alter von etwa einem halben Jahr fangen die Jungtiere an, selbst auf einem Ast zu hängen. Dann haben unsere Tierpfleger die Möglichkeit, zu erkennen, ob der Nachwuchs ein Männchen oder ein Weibchen ist." Das Jungtier wird derzeit noch gesäugt. Mutter Alberta zeigt ihrem Kleinen aber bereits auch, wie man Salat knabbert. Fürsorglich kümmert sich die erfahrene Mutter um ihr Junges. Vater Einstein genießt hingegen weiterhin ungestört sein Faultier-Dasein.