Der 17-Jährige versuchte bei der Festnahme die Schusswaffe eines Polizisten aus dem Holster zu ziehen.
Wien. Ein 17-Jähriger wird sich nach einem Polizeieinsatz am Montagnachmittag in Wien-Meidling wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung, des Widerstands gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigung verantworten müssen. Der Jugendliche soll zwei Polizistinnen und einen Polizisten, die wegen eines lautstarken Streits in einer Wohnung alarmiert worden waren, angegriffen und verletzt haben. Seine Festnahme versuchten andere Jugendliche und ein Passant noch zu verhindern.
Eine Frau war in die Polizeiinspektion Arndstraße gekommen, nachdem sie im Vorbeigehen Zeugin des heftigen Streit unter Jugendlichen geworden war. Es seien sogar schon Gegenstände aus einem Fenster geworfen worden, berichtete sie laut Polizeisprecherin Barbara Gass. Als die Polizistinnen und ihr Kollege eintrafen, hatte sich die Auseinandersetzung mittlerweile auf die Straße verlagert.
Der 17-Jährige sei "immer aggressiver geworden" und habe die Beamtinnen und den Beamten attackiert. "Es kam zu einer Festnahme, gegen welche sich der Tatverdächtige gewaltsam wehrte", so die Sprecherin. Der Bursch habe sogar versucht, eine Dienstwaffe aus dem Holster zu reißen. Dabei sei das Magazin beschädigt worden.
Polizisten bei Amtshandlung beschimpft
Während der Amtshandlung beschimpften die anderen Jugendlichen, zwei Mädchen im Alter von 15 und 17 sowie ein 18-Jähriger, und ein unbeteiligter Passant (26) die Polizisten. Die Jüngste, offenbar die Freundin des Beschuldigten, habe aktiv versucht, die Festnahme zu vereiteln. Sie habe "durch Anwendung von Körperkraft und mittels Androhung eines Pfeffersprayeinsatzes" daran gehindert werden müssen.
Eine der Polizistinnen erlitt eine schwere Prellung im Gesicht und eine Verletzung an einem Knie, ihre Kollegin trug Prellungen und Abschürfungen an einem Arm davon. Der Polizist wies schwere Prellungen im Bereich der Halswirbelsäule auf - der Beschuldigte hatte ihn in den Schwitzkasten genommen, als er sich gegen die Festnahme zu wehren versuchte.
"Der 17-Jährige wurde wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung, des Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie der Sachbeschädigung angezeigt", so Gass. Er und die anderen Beteiligten, die die Beamten wüst beschimpft hätten, müssen zudem mit mehreren verwaltungsrechtlichen Anzeigen rechnen.