Wiener (16) geriet in IS-Kreise

Terror-Bubi filmte mit Mamas Handy

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Staatsschutz und Wega nahmen einen 16-Jährigen fest, dessen „Späße“ eindeutig zu weit gingen. 

Wien. Ausgeforscht wurde Samuel K. (Name geändert), nachdem er auf Instagram – wo er ausschließlich radikalgläubigen Arabern, Balkan-Islamisten und Tschetschenen folgt – Videos veröffentlichte, auf denen er Schüsse mit einer Faustfeuerwaffe abgab, die sich erst später als täuschend echte Schreckschusspistole entpuppte. Damit feuerte er aus dem Fenster, zielte auf Leute im Park und fragt mehrmals nach 9-mm-Munition. Aufgenommen wurden die Clips mit seinen bzw. dem Handy seiner (angeblich ahnungslosen) Mutter.


Pkw gestohlen. Weitere Indizien für die zunehmende Radikalisierung des Möchtegern-Konvertiten: In der Silvesternacht postete er Videos, die ihn gemeinsam mit einem weiteren Jugendlichen beim Sprengen eines Kaugummiautomaten mit Böllern zeigt. Oder: Im Jänner wird er, diesmal mit zwei Kumpels, in einem gestohlenen Fahrzeug mit gestohlenem Kennzeichen aufgehalten. Im Hosenbund hatte er eine Schreckschusspistole, im Kofferraum waren weitere gestohlene Nummerntaferln. Was hatte das Trio damit wohl noch vor?


Passwörter. Bevor der 16-Jährige, der sich zuletzt auf Instagram in traditionell islamischen Gewändern ablichtete, völlig eskalierte, klopfte der Staatsschutz mit Unterstützung der Wega bei Samuels Hotel Mama, sprich: bei ihm zu Hause, an und nahmen ihn mit. Derzeit läuft die forensische Auswertung der sichergestellten Datenträger und Erhebung zu etwaigen radikal islamistischen Bezügen sowie zur Ausforschung weiterer Verdächtiger, sagt BMI-Spreche Harald Sörös. Die Herausgabe der Passwörter verweigert der Teenie, gegen den auf freiem Fuß ermittelt wird, jedoch.


Innenminister Gerhard Karner: „Extremistische Aktivitäten haben in unserer demokratischen Gesellschaft keinen Platz. Die neue Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst wird hier weiter wachsam sein und jede Form von islamistischer Betätigung, Antisemitismus und Rechtsextremismus konsequent bekämpfen.“ (kor)

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