Derzeit kursieren immer mehr Meldungen, dass erwachsene Personen ihnen fremde Schulkinder ansprechen würden. Derzeit gebe es aber keinen konkreten Ermittlungsfall, so die Polizei.
Wien. Kürzlich wollte ein Mann ein Kind von einem Schulhof in Wien-Mariahilf mitnehmen. Das wurde verhindert und der Mann wurde gefasst. Anfang Februar soll es in zwei Wiener Bezirken drei Kinderentführungs-Versuche gegeben haben: Ein unbekannter Mann in einem weißen Van soll Kinder am Schulweg angesprochen haben.
Die Vorfälle versetzten viele Eltern in Alarmbereitschaft. "Derzeit sind wieder mehrere Meldungen bei uns eingegangen, dass Kinder vor Schulen angesprochen werden", berichtet Bernhard Schafrath, Leiter der Kriminalprävention im Bundeskriminalamt, in der ORF-Sendung "Aktuell nach fünf". Er gibt aber auch Entwarnung: "Glücklicherweise kann ich aber mitteilen, dass wir jetzt keinen konkreten Ermittlungsfall dazu haben", so Schafrath.
Viele Meldungen über diese Sichtungen würden aus dem 14. und 16. Bezirk eingehen. Schulen im Umfeld haben sofort die Eltern informiert und Sicherheitstipps mitgeschickt. "Wichtig ist auch, dass man Kindern sagt, dass sie fremde Personen auch mit Sie ansprechen. Das zeigt dann den Passanten im Umfeld, dass es sich hier nicht um ein Vertrauensverhältnis handelt", erklärt Schafrath weiter.
"Sicherheitsinseln" definieren
Außerdem solle man sogenannte "Sicherheitsinseln" für Kinder am Schulweg definieren. Schafrath: "Das können Geschäfte, das können Lokale sein, aber auch Polizeiinspektionen, oder die Nachbarschaft, wo die Kinder bekannt sind. Und wenn irgendetwas passiert, dass man ihnen sagt: 'Sofort dort hingehen und die Eltern verständigen lassen'."
Manuela Müllner von der Abteilung Kinderschutz im Wiener Landeskriminalamt ordnet die Gefahr, durch den "berühmten weißen Lieferwagen" Missbrauchsopfer zu werden, als relativ gering ein. Missbrauch oder Gewalt an Kindern passiere überwiegend im nahen sozialen Umfeld, erklärt sie in der ORF-Sendung.
Wichtig sei es Kinder in ihrem Selbstwert zu stärken, ihre Grenzen zu akzeptieren und dass auch bei Bekannten und Verwandten.