Vergewaltigung? Vermeintliche Opfer vor Gericht

VP-Politiker in Affäre um Männer-Sex

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Nach der Einstellung des Verfahrens gegen den VP-Gemeinderat wurden die Anzeiger angeklagt.

Wien. Der Fall des offen homosexuellen VP-Gemeinderats und Landtagsabgeordneten – es gilt die Unschuldsvermutung – wird im Rathaus seit Monaten erregt debattiert: Während der Corona-Pandemie kamen zwei Mitarbeiter der Wiener Jungen Volkspartei drauf, dass sie – unabhängig voneinander – Sachverhaltsdarstellungen an die Staatsanwaltschaft schicken sollten.

Einer sei nach einer Veranstaltung in der Roten Bar im Volkstheater 2017 im Bett eines prominenten VP-Abgeordneten aufgewacht – und habe sich an nichts erinnern können. „Erst während der Corona-Lockdowns hatte er ein Flashback und erinnerte sich, dass er vergewaltigt worden ist“, so sein Anwalt Sascha Flatz zu ÖSTERREICH. Ähnliches sei dem zweiten Funktionär der JVP passiert.

Staatsanwaltschaft hat Verfahren eingestellt

Die Staatsanwaltschaft glaubte schließlich dem Argument von Anwalt Helmut Graupner, der den Politiker vertritt: „Warum soll jemand, der vergewaltigt wurde, zweieinhalb Jahre regelmäßig beim Politiker zu Gast und sogar in einem Angestelltenverhältnis gewesen sein?“
Das Verfahren wurde daraufhin eingestellt.

Wende? Jetzt taucht ein drittes Opfer auf

Die beiden Burschen werden wegen Verleumdung strafrechtlich verfolgt und stehen derzeit in Wien vor Gericht. Wo es einen Knalleffekt gibt: Bei der nächsten Runde im Jänner will ein neuer, dritter Zeuge auftreten. Ein Funktionär der Grünen will im April 2019 von dem Politiker in die Wohnung eingeladen, ungefragt geküsst und auf den Boden geworfen worden sein. „Er wollte auf mich drauf“, sagt er jetzt.

Ob der Richter den Mann als Zeuge zulässt, ist noch offen.

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