Der Mammut-Prozess gegen die mutmaßlichen Helfer wird Monate dauern.
Wien. Der Große Schwurgerichtssaal im Straflandesgericht wird heute einem Hochsicherheitstrakt gleichen: Schwer bewaffnete Justizbeamte, Sonderkontrollen für Besucher und Berichterstatter, Film- und Fotografierverbot. Zunächst bis in den Februar hinein wird sich dies beim großen Mammut-Prozess um die sechs mutmaßlichen Helfer beim Wiener Terroranschlag wiederholen. Die Angeklagten im Alter zwischen 22 und 32 Jahren, die aus der U-Haft vorgeführt werden, sollen den Islamisten Kujtim F. dabei unterstützt haben, am 2. November 2020 in der Wiener Innenstadt ein Blutbad anzurichten. Der 20-Jährige erschoss vier Passanten, bevor er selbst durch eine Polizeikugel getötet wurde.
Helfer vor allem beim Kauf der Tatwaffe
Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft umfasst 117 DIN-A4-Seiten, wirft den Beschuldigten terroristische Vereinigung vor. Bei ihnen handelt es sich teils um enge Jugendfreunde des Attentäters, die zumindest in die Pläne um den Anschlag eingeweiht gewesen sein sollen. Einigen wird vorgeworfen, beim Erwerb der Tatwaffe und dem gescheiterten Versuch eines Munitionskaufs geholfen zu haben. Burak K., ein enger Vertrauter, soll gefälschte Dokumente für die geplante Flucht von Kujtim F. organisiert haben.
Eine direkte Beteiligung am Anschlag wird keinem der Angeklagten vorgeworfen – für alle gilt die Unschuldsvermutung. Mit den Urteilen wird nicht vor März oder April nächsten Jahres gerechnet.