Anrainerzone

Wiener Politik quält beliebtes City-Lokal

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Wiener Wirt darf wegen einer leeren Anrainerparkzone keinen Garten mehr haben.

15 Jahre lang durfte Martin Göd im Schanigarten des "Smart:in" in der Rathausstraße Gäste bewirten, im Vorjahr musste er ihn dann in den Keller räumen - wegen einer Anrainerparkzone. Bis heute hat sich daran nichts geändert. "Anrainer gibt es praktisch keine. Am Wochenende kann man in der Rathausstraße Tennis spielen", ärgert sich Martin Göd im ÖSTERREICH-Gespräch.
 

Kein Verständnis für die sinnlose Groteske

Verständnis gibt es de facto keines. "Jeder gibt mir recht. Quer durch alle Fraktionen im Rathaus hält man das für eine unangenehme Groteske", stellt Göd klar, der auch die Wirtschaftskammer hinter sich weiß. Rund 60.000 Euro Umsatz fehlen jährlich, weniger Mitarbeiter wären es jetzt auch.
 

Kritik

In die Verantwortung nimmt Göd vor allem Bezirksboss Markus Figl (ÖVP). "Er ist absolut unwillig, schiebt die Verantwortung auf alle möglichen Leute bis zur Vizebürgermeisterin Vassilakou", klagt Göd - und merkt an: "Jeder sagt, er ist der Ansprechpartner. Er könnte sofort entscheiden, die Anrainerzone auf die andere Straßenseite zu verlegen, was für alle Sinn hätte."
 

Politik

Das sieht Figl nicht so und schiebt Vassilakou den schwarzen Peter zu - wohl auch, um im Streit um die Öffnung der Anrainerparkplätze Druck zu machen. Im Büro der Vizebürgermeisterin stellt man aber klar: "Die räumliche Festlegung der Anwohnerparkzonen macht der Bezirk. Genauso liegt es in Bezirkshand, diese in Absprache mit der Behörde wieder aufzulösen." Eine neue könne man dann "nach den neuen Regeln errichten", heißt es dort weiter.
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