32 Waldrapp-Küken

Zwitschernder Zuwachs im Tiergarten Schönbrunn

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Im Tiergarten Schönbrunn sind neue Waldrapp-Küken eingezogen.

Die 32 Jungvögel wurden mit April aus dem Tierpark Rosegg in Kärnten nach Wien übersiedelt. "Peppino", "Pinella", "Werner" und Co werden von den Ziehmüttern Helena Wehner und Lisa Kern neben der Waldrapp-Voliere mit der Hand aufgezogen, teilte der Zoo am Dienstag in einer Aussendung mit. Die Besucherinnen und Besucher können ihnen dabei zusehen und sich im Infozelt über das Projekt informieren.

"Aufzucht erfordert großen Einsatz"

"Die begleitete Aufzucht erfordert großen Einsatz", denn die Küken müssen täglich zwischen 7.00 und 21.00 Uhr regelmäßig gefüttert werden, erläuterte Wehner, die bereits zum dritten Mal Waldrapp-Ziehmutter ist. "Wir beschäftigen uns auch zwischen den Fütterungen so viel wie möglich mit den Jungvögeln. So bauen wir eine enge Beziehung zu den Küken auf und sie werden auf uns als Bezugspersonen geprägt. Das ist entscheidend, damit sie uns später folgen."

Zwitschernder Zuwachs im Tiergarten Schönbrunn
© APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/DANIEL ZUPANC
× Zwitschernder Zuwachs im Tiergarten Schönbrunn

Nächste Stationen: Bodensee und Toskana

Wenn der älteste Jungvogel etwa 35 Tage alt ist, werden die Tiere zum Flugtraining an den Bodensee gebracht, wo später auch ihr Brutgebiet sein wird. Im August fliegen die Ziehmütter in Ultraleicht-Fluggeräten mit ihren Schützlingen in ihr Winterquartier in der Toskana. Wenn sie in zwei bis drei Jahren erwachsen sind, finden die Vögel allein den Weg zurück in ihr Brutgebiet.

Waldrapp einst ausgerottet

"Der Waldrapp wurde vor rund 400 Jahren in Europa ausgerottet. Seine Wiederansiedlung zählt zu den spannendsten Artenschutzprojekten schlechthin. Der Tiergarten Schönbrunn ist seit mittlerweile 20 Jahren an der Rettung dieser stark gefährdeten Vogelart beteiligt und hat Anfang 2022 die Leitung eines EU geförderten LIFE Projekts übernommen", berichtete Projektadministrator Bernhard Gönner.

Mittlerweile leben wieder rund 200 Waldrappe in Mitteleuropa. Ziel ist, die Population zu vergrößern, damit diese Tierart künftig wieder eigenständig überleben kann.
 

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