Affären

Hamas-Fan als "Star" der Wiener Festwochen eingeladen

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Ein ausgewiesener linker Hamas-Fan darf seine Ansichten bei  den Wiener Festwochen kundtun.

Der „Rat der Republik“ der Wiener Festwochen löst immer mehr politisches Entsetzen aus. Bereits die Einladung der französischen Schriftstellerin Annie Ernaux – sie unterzeichnete einen Boykottaufruf der als antisemitisch gewerteten BDS gegen Israel – oe24 berichtete – löste Empörung in der Wiener ÖVP aus. Laura Sachslehner erinnert, dass die Festwochen mit 13,6 Millionen Euro von der Stadt Wien gefördert werden. Sollte die Rednerliste so bleiben, müsse man über Rückzahlung der Förderung reden, so Sachslehner zu oe24.

Hamas-Fan als
© reuters

Bedenklicher als die 83-jährige Ernaux ist allerdings ein weiterer „Star“ der diesjährigen Wiener Festwochen: Yanis Varoufakis, der linkspopulistische bis linksradikale Politiker, der am 8. Oktober – also unmittelbar nach dem Terror-Massaker der Hamas auf israelische Zivilisten – auf Video erklärt hatte: „Hamas sind keine Terroristen“. Und: „Bewaffneter Widerstand gegen Israel ist nicht das Problem, sondern Israel ist das Problem“, ist ein weiterer Satz, den der politische Agitator immer wieder von sich gibt. Auch innerhalb der Grünen regt sich nun Unverständnis über diese Form der Einladungspolitik.


Der Wiener Festwochen-Leiter Milo Rau, ein einflussreicher Regisseur, der sich selbst in seinem Buch – „Die Rück­eroberung der Zukunft“ – als „linksradikalen Künstler“ bezeichnet hatte, sagt, dass er mit seinem „Rat der Republik“ wolle, dass „frei diskutiert“ werden könne.
Ernaux wird nicht in Wien erwartet. Für sie gilt im Unterschied zu Varoufakis künstlerische Freiheit. Varoufakis wird die politische Bühne in Wien wohl für seine Ideologie nützen wollen.

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) wollte sich gegenüber oe24 zur Einladungspolitik nicht äußern – diese Frage müsse man den Festwochen stellen, spielte sie den Ball weiter.  

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