Habeck gelassen

Bei Ermittlungen gegen deutsche Grünen-Spitze

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"Es wird sich jetzt alles sehr schnell aufklären"

Die Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft gegen die Spitze der deutschen Grünen werden dem scheidenden Co-Parteichef Robert Habeck zufolge schnell über die Bühne gehen. "Wir kooperieren vollumfänglich", sagte der neue Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister am Donnerstag in München. "Es wird sich jetzt alles sehr schnell aufklären." Die Vorgänge seien bereits vergangenes Jahr im Wahlkampf thematisiert worden - "mehrfach politisch durchgenudelt".

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die sechs Mitglieder des Bundesvorstands, darunter auch Außenministerin Annalena Baerbock, wegen Corona-Sonderzahlungen in Höhe von 1.500 Euro, wie der "Spiegel" am Mittwoch zuerst berichtete. Die Behörde gehe dem Anfangsverdacht nach, dass es sich bei den Sonderzahlungen des Bundesvorstands an sich selbst um Untreue zum Nachteil der eigenen Partei gehandelt habe. Den Anstoß dafür hätten Strafanzeigen von Privatpersonen gegeben, die sich auf Presseberichte stützten.

"Die Staatsanwaltschaft muss, um diesen Sachverhalt aufzuklären, diese Vorermittlungen einleiten", sagte Habeck. "Die Corona-Boni sind längst zurückgezahlt." Jetzt werde der Vorgang noch einmal von der Staatsanwaltschaft durchleuchtet. "Und dann, denke ich, wird das Kapitel auch endgültig abgeschlossen."

Die Corona-Zulagen waren vergangenes Jahr bekanntgeworden. Damals machte Co-Parteichefin Baerbock Schlagzeilen, weil sie es versäumt hatte, Sonderzahlungen der Partei beim Bundestag als Nebeneinkünfte zu deklarieren. Der Fehler war nach Angaben der Grünen in den eigenen Reihen im März aufgefallen. Baerbock meldete die Einkünfte daraufhin nach. Publik wurde dies aber erst im Mai 2021, als Baerbock bereits als Kanzlerkandidatin nominiert worden war. Im Bundestagswahlkampf erwiesen sich die Negativ-Schlagzeilen wie auch Ungenauigkeiten im Lebenslauf von Baerbock als schweres Handicap.

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