Rechte stürmten Asyl-Vorlesung

Attacke auf Uni: FPÖ-Mitglied dabei

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Verfassungsschutz ermittelt, Ex-FPÖ-Bezirksparteichef war unter den Hörsaal-Stürmern

„Von dieser erbärmlichen Aktion werden wir uns nicht einschüchtern lassen.“ So reagiert Rektor Oliver Vitouch auf die Stürmung einer Asyl-Vorlesung durch Mitglieder der rechtsextremen „Identitären“. Am Tag nach dem Vorfall an der Universität Klagenfurt ermittelte der Verfassungsschutz auf Hochtouren. Momentan werden die Fotos und Videos, die Studierende von der Aktion mit den Handys geschossen haben, ausgewertet.

Einer der rechten Hörsaalstürmer konnte identifiziert werden: Der Rädelsführer, der wirre Parolen in ein Megafon schrie, ist Luca Kerbl, das bestätigt der Sprecher der „Identitären“ Patrick Lenart. Damit ist ein FPÖ-Mitglied bei der fremdenfeindlichen Gruppe aktiv. Kerbl war bis vor Kurzem Obmann der Blauen im Grazer Bezirk Lend. Er verlor die Position, nicht aber die Parteimitgliedschaft, als er mit den „Identitären“ die Parteizentrale der Grünen in Graz gestürmt hatte. Kerbl war für ÖSTERREICH am Freitag nicht erreichbar.

Gruppe zeigt Rektor an, nachdem er verletzt wurde

Die rechtsextreme Gruppe unter dem Burschenschafter Alexander Markovics verteidigt die Uni-Stürmung und hat jetzt sogar den Rektor angezeigt. Nicht er wurde von ihnen angegriffen, der Wissenschaftler soll sich „aggressiv“ verhalten haben. (pli)

Rektor bleibt in Mail an die Studierenden kämpferisch

„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“, mit einem Zitat von Bert Brecht über die Gefahr der Rückkehr der Nazis schließt Rektor Oliver Vitouch die Mail an alle Studierende von Freitag. Der Chef der Uni Klagenfurt informierte darin über den Vorfall mit den „sogenannten Identitären“, wie er schreibt. Der Rektor bleibt darin unbeeindruckt, ihre Attacke auf die „Werte und Prinzipien“ der Uni wird „nicht gelingen. Wir werden uns gegen jede Störung stellen. Wehret den Anfängen.“

Video zum Thema: Identitäre stürmen Uni
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