Nationalratspräsidentin hat nun den Rang eines "Commandeurs".
Der französische Premier Jean-Marc Ayrault beendete seinen Wien-Besuch am Freitagabend mit der Verleihung des Ordens der französischen Ehrenlegion an Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ). Diese erhält die Auszeichnung im Rang eines "Kommandanten" für ihr Engagement zugunsten von Chancengleichheit, die Rechte der Frauen und die demokratischen Werte, hieß es aus der Botschaft.
Auf der siebenteiligen Skala der Ehrenlegion ist Prammers Auszeichnung die fünfthöchste Stufe. Träger der Ehrenlegion ist etwa auch Bundespräsident Heinz Fischer. Er erhielt im November das "Große Kreuz", das der dritten Stufe entspricht.
Am Vormittag hatte sich Ayrault ausgerechnet die österreichische Wirtschaftskammer ausgesucht, um gegen das "Klischee" eines Landes anzukämpfen, "das nicht in der Lage ist, Reformen umzusetzen" . Zugleich gestand der Regierungschef jedoch ein, dass "das Volumen der Sozialabgaben und die Komplexität des Steuersystems komplett aus dem Ruder gelaufen ist".
Das in Österreich bisweilen weiterbestehende Klischee eines reformunwilligen Frankreichs, entspreche nicht der Realität, versuchte Ayrault die in der Sky Lounge der WKÖ versammelten Wirtschaftstreibenden zu überzeugen. Der französische Präsident Francois Hollande habe seit seinem Amtsantritt im Mai 2012 "Reformen in noch nie dargewesenem Umfang" unternommen. Frankreich habe sich auf einen Kurs festgelegt, "und wird diesen halten". "Und zwar nicht, um irgendjemandem zu gefallen, sondern weil dies in Frankreichs Interesse liegt", so Ayrault.
Für die Zukunft kündigte Ayrault Strukturreformen und Steuervereinfachungen an. Auch sei man weiterhin "fest entschlossen", wie versprochen, das strukturelle Defizit bis 2017 "vollständig" zu beseitigen.