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Bundespräsidenten-Wahl

''Bier''-Rocker Pogo will kandidieren: ''Ich folge dem Ruf der vielen Menschen''

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''Bierpartei''-Gründer Marco Pogo will gegen VdB in den Wahlring steigen.  

Wien. Am vergangenen Dienstag musste Dominik Wlazny, alias Marco Pogo, wegen dem Probenstress für das Nova-Rock-Festival die geplante Kandidatur-Ansage absagen. Heute war es aber so weit sein: Der Bierpartei-Rocker möchte gegen Alexander Van der Bellen im Herbst bei der Präsidentenwahl antreten, wenn seine Bierpartei die nötigen 6.000 Unterstützungserklärungen sammeln könne.

Die Pressekonferenz dazu heute hatte der 35-Jährige Musiker und studierte Mediziner passend in einer Wiener Rocker-Bar angesetzt.

Pogo: ''Ich folge dem Ruf der vielen Menschen'' 

"In den vergangenen Wochen sind viele Menschen an mich herangetreten und haben ihren Wunsch nach meinem Antreten bei der kommenden Bundespräsidentenwahl geäußert", erklärte der "Bier-Rocker" bei der Pressekonferenz. "Aber nicht nur der Zuspruch aus der Bevölkerung ist groß – auch der ausdrückliche Wunsch der Bier-Partei dieszbezüglich ist groß. Und heute ist es Zeit Fahne zu bekennen", so Pogo und fügt hinzu: "Ich folge dem Ruf der vielen Menschen und dem Ruf meiner Bierpartei."

Pogo: "Ich habe mit den Funktionären und den MitgliederInnen der Bierpartei folgendes vereinbart. Wenn die Bierpartei es schafft die nötigen 6.000 Unterstützungserklärungen einzusammeln: Ja, dann mache ich es! Wenn die Bierpartei die 6.000 Unterstützungserklärungen stemmt, dann gehen wir gemeinsam den Weg Richtung Hofburg. Dann starten wir gemeinsam diese Mission!"

"Verhaltensauffällige" Verwaltung

Kritik äußerte er an der "verhaltensauffälligen" Verwaltung, die das Sammeln erschwere. Über ein nennenswertes Wahlbudget verfügt er nicht, "Kreativität, Ideenreichtum und ein bisserl Hirn" sollen reichen. Und auf dem Wahlzettel wird freilich sein bürgerlicher Name stehen.

Die eine Voraussetzung erfülle er zwar ("Praktischerweise bin ich seit einem halben Jahr 35"), bei der anderen gebe es aber Hürden. Schließlich müssten die Unterstützungserklärungen am Heimatgemeindeamt unterfertigt und anschließend per Post an die Bierpartei gesandt werden, bemängelte Wlazny: "Und das im Jahr 2022."

Pogo rechnet sich Erfolgschancen aus

Erfolgschancen rechnet er sich dennoch aus. Immerhin würden ihm Umfragen einen zweistelligen Prozentsatz ausweisen, "ohne dass die Bierpartei diese gekauft hat". Dass sein Künstlername, Marco Pogo, nur schwer am Wahlzettel stehen könne, räumte er ein: "Das ist aber auch gut so." Daher werde dort sein bürgerlicher Name zu lesen sein.

In ein traditionelles Links-Rechts-Schema will er sich nicht einordnen lassen. Vielmehr verortet er sich in der Mitte, so Wlazny: "Ich stehe in der Mitte. Das ist auch der Platz an der Bar, wo man am nächsten zum Zapfhahn ist."

Amtsinhaber Alexander Van der Bellen hätte in den vergangen Jahren als moralische Instanz expliziter sein können, findet der 35-Jährige. Zwar habe sich der Bundespräsident nicht in das politischen Tagesgeschäft einzumischen, aber wenn Leute das Land mit einem Selbstbedienungsladen verwechseln, müsse man sagen: "Jungs, die Party ist vorbei", erklärte der Gründer und Vorsitzenden der Bierpartei.

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