In der Fraktion der Freiheitlichen im EU-Parlament floss 2016 der Champagner in Strömen.
Die Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit (ENF) – zu der neben Marine Le Pens Front National auch die FPÖ gehört – lässt es sich in Brüssel gut gehen. Das zumindest legt, laut der französischen Zeitung Mediapart, ein EU-Prüfbericht zum Jahr 2016 nahe. Demnach haben die Rechten im EU-Parlament während 41 Sitzungstagen 228 Flaschen Champagner gebechert – plus sechs weitere im Wert von je 81 Euro. Auch Geschäftsessen über 400 Euro pro Person und Weihnachtsgeschenke zu je 100 Euro (die gingen an die Abgeordneten selbst), stehen auf der Liste der verärgerten Prüfer.
SPÖ fordert Konsequenzen
Spott kommt unterdessen bereits von der SPÖ. „Mir war immer schon klar, dass die FPÖ ihren Wählern Wasser predigt und selbst Champagner trinkt. Aber gleich so viel? Das sind ja unfassbare 6 Flaschen Champagner pro Sitzung“, so SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher in einer Aussendung.
Die Sozialdemokraten sehen darin einen Skandal und fordern Aufklärung. „FPÖ tritt verbal immer gegen Politprivilegien auf, selbst gönnt man sich Champagnergelage auf Steuerzahlerkosten [..] Wenn sich das bestätigt, ist der FPÖ-Generalsekretär und stellvertretende ENF-Fraktionsvorsitzende Harald Vilimsky rücktrittsreif.“