Videokonferenz mit Bezirkshauptleuten geplant.
Wien. Die Kritik der Bezirkshauptleute am aktuellen Vorgehen des Gesundheitsministeriums will Minister Rudolf Anschober (Grüne) nicht auf sich sitzen lassen. Er lädt Vertreter der Bezirksverwaltungsbehörden zum "direkten Austausch" ein, teilte eine Ministeriumssprecherin am Freitag mit. Dieser Austausch soll in Form einer Videokonferenz stattfinden.
Die Bezirkshauptleute hatten in einem Schreiben beanstandet, dass in der Coronakrise trotz des Angebots nicht auf ihr Know-how zurückgegriffen werde. Außerdem orteten sie erheblichen Kommunikationsbedarf zwischen Ministerium und den Bezirkshauptmannschaften.
"Uns ist bewusst, dass die Bezirksverwaltungsbehörden mit den aktuellen Aufgaben aufgrund der Pandemie äußerst gefordert sind, zahlreiche Aufgaben übernehmen müssen und gerade im Bereich des Containments sehr wichtige und gute Arbeit leisten", versicherte das Ministerium am Freitag in einer Stellungnahme. "Wir gehen davon aus, dass die Infektionszahlen im Herbst wieder steigen und damit die Herausforderungen für die Behörden noch größer werden", hieß es weiter. Um auf diese Herausforderungen gut vorbereitet zu sein, sprach der Minister die Einladung zum direkten Austausch aus.
"Gleichzeitig ist das Gesundheitsministerium mehrmals wöchentlich im intensiven Austausch mit den Landessanitätsdirektionen, die ihrerseits mit den Bundesverwaltungsbehörden arbeiten und die entsprechenden Informationen weitergeben", wurde betont. Grundsätzlich müsse der Kommunikationsfluss zwischen Bund und Land sowie zwischen Land und den Bezirkshauptleuten die gelebte Realität sein, so das Gesundheitsministerium.