Vierer-Koalition äußerst unpopulär.
Zwei am Samstag veröffentlichte Umfragen zeigen einen Absturz der ÖVP in der Wählergunst nach Ausbruch der Inseraten-Affäre. Sowohl bei OGM als auch bei Unique Research für das "profil" liegt die Volkspartei nur noch hauchdünn vor der SPÖ. Die Grünen leiden dagegen nicht unter der Regierungskrise.
Bei OGM werden für die ÖVP 26 Prozent ausgewertet, für die Sozialdemokraten sind es 24. Auch nicht weit dahinter folgt die wieder erstarkte FPÖ mit 21 Prozent. Die Grünen stehen mit den NEOS gleichauf bei zwölf Prozent.
Ziemlich ähnlich sieht die Sache bei Unique Research aus, auch wenn man hier zwei Mal abgefragt hat, einmal die ÖVP mit Alexander Schallenberg und einmal mit Sebastian Kurz. Groß ist der Unterschied nicht. Mit dem Kanzler läge man bei 25 Prozent, mit dem Altkanzler bei 26. Die Sozialdemokraten wären bei einer Schallenberg-Kandidatur gleichauf, im anderen Fall mit 24 Prozent leicht zurück. Die FPÖ pendelt zwischen 18 und 19. Die Grünen wären stark wie lange nicht mit 14 Prozent egal, wer die ÖVP anführt. Die NEOS stehen zwischen elf und zwölf Prozent.
Die deutliche Mehrheit der Österreicher glaubt auch, dass an den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft gegen Altkanzler Kurz etwas dran ist. In der Erhebung von Unique Research für das "profil" äußern sich 67 Prozent in diese Richtung. Nur 23 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass an den Vorwürfen nichts dran ist. Bei OGM sind 71 Prozent sehr oder eher der Meinung, dass der Rücktritt von Kurz gerechtfertigt ist.
Nichts hätten die Österreicher von dem angedachten Vierer-Bündnis gegen die ÖVP gehalten. Nur elf Prozent gaben bei OGM diese Regierungskonstellation, die von Grünen bis zu den Freiheitlichen gereicht hätte, als ihre Favoritin an. Das ist deutlich weniger, als Neuwahlen präferiert hätten (32 Prozent). Bevorzugt wird aber eine Fortsetzung der Koalition, die 47 Prozent als ihre bevorzugte Variante nannten.