Bildungsminister im Interview

Faßmann plant Schul-Schnelltests

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Massentests sollen auch in den Schulen einen neuerlichen Lockdown verhindern.

Wien. Am 18. Jänner starten die Schulen erneut. ­Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) erklärt in ÖSTERREICH, wie er das Schuljahr ohne Lockdown abschließen will.

ÖSTERREICH: Wie startet die Schule in den Jänner?

Heinz Faßmann: Die Schule startet mit einer kurzen Phase des Distance Learnings am Ende des harten Lockdowns, der diesmal großteils in die Weihnachtsferien gefallen ist. Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte sind mittlerweile Homeschooling-Profis. Doch das Distance Learning kann die Präsenzlehre nicht ersetzen. Der reguläre Unterricht startet daher am 18. Jänner wieder.

ÖSTERREICH: Dürfen auch die Älteren in die Schule?

Faßmann: Mein Ziel ist es, dass dann alle Schülerinnen und Schüler wieder in die Klassen kommen. Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe sind schon lange im Heimunterricht. Deswegen legen wir in der bevorstehenden Phase des Distance Learnings einen besonderen Fokus auf sie.

ÖSTERREICH: Reichen Maßnahmen, von der Maske bis zum Desinfizieren, noch aus?

Faßmann: Wir haben seit Sommer eine ganze Reihe von weiteren Maßnahmen an den Schulen umgesetzt, arbeiten aber bereits am nächsten Schritt: Wir wollen erreichen, dass es neuartige Schnelltests künftig in regelmäßigen Abständen an den Schulstandorten gibt. Sie haben den Vorteil, dass man sie selbst durchführen kann, weil der Abstrich im vorderen Nasenbereich durchgeführt wird. Das Ergebnis gibt es in wenigen Minuten. So wollen wir durch die Zeit kommen, bis ein ausreichend hoher Anteil der Bevölkerung und vor allem der Lehrkräfte geimpft ist. Es fehlt aber noch die Zertifizierung dieser Tests.

ÖSTERREICH: Eltern fordern eine Verkürzung der Sommerferien, um Schulstoff nachzuholen. Ein Thema?

Faßmann: Die Sommerferien werden stattfinden. Aber ich lade alle ein, an unserer Sommerschule mitzuwirken, die sich zu einem echten Erfolgsprojekt entwickelt hat. In den letzten zwei Ferienwochen sperren wir die Schulen auf freiwilliger Basis wieder auf, die Sommerschule wird auf die Fächer Deutsch und Mathematik ausgeweitet, in der Volksschule auch auf Sachunterricht. Kinder mit Lernrückständen können hier ihre Lücken schließen.

ÖSTERREICH: Viele Eltern haben aber keinen Urlaub mehr, um den Sommer zu überstehen. Was sollen die machen?

Faßmann: Ich bin zu Beginn dieses Jahres optimistisch, weil die Impfungen und die neuen Corona-Selbsttests an den Schulen auch den Eltern helfen. Distance Learning und Schulschließungen werden so immer unwahrscheinlicher.

ÖSTERREICH: Zur Matura: Müssten Sie die mündliche Matura nicht längst absagen?

Faßmann: Wir haben den Maturatermin weitestmöglich zum Jahresende hin verschoben, sodass für die Vorbereitung auf die mündliche Matura genügend Zeit bleibt. Zusätzlich findet für die Maturantinnen und Maturanten in dieser Zeit auch Ergänzungsunterricht statt. Wir haben außerdem dafür gesorgt, dass die Maturantinnen und Maturanten anders als die anderen Oberstufenschülerinnen und -schüler seit Anfang Dezember nicht mehr im Distance Learning waren. Gerade Schülerinnen und Schüler wünschen sich die mündliche Matura, um ihre Leistungen in Fächern präsentieren zu können. G. Schröder

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