Länder-Vergleich

Flüchtlinge: Wien zahlt bis zu 700 Euro mehr

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Große Unterschiede bei den Bundesländern ++ In OÖ gibt es nur Sachleistungen 

Die Sozialleistungen für Asylwerber und anerkannte Flüchtlinge in Österreich werden derzeit heftig diskutiert -sie sind von Bundesland zu Bundesland höchst unterschiedlich. In Oberösterreich bekommen Asylwerber kein Taschengeld (40 Euro im Monat), in Niederösterreich will man statt Taschengeld bald Sachbezugskarten ausgeben.

In Wien gibt es das Taschengeld von 40 Euro im Monat, dazu kommen - wie in den meisten Bundesländern rund 260 Euro im Monat für Essen -wenn das nicht in einer Unterkunft zur Verfügung gestellt wird. Wenn Asylwerber privat mieten, dann erhalten sie 165 Euro Mietgeld im Monat -macht in Wien für einen privat untergekommenen Asylwerber 425 Euro (plus 40 Euro Taschengeld) monatlich. Das Mietgeld für eine Familie beträgt 330 Euro.

"95 Prozent der Asylwerber sind in Quartieren untergebracht" sagt Lukas Gahleitner-Gertz von der NGO asylkoordination. Außer Taschengeld und Essensgeld (bei Selbstversorgung) gibt es kaum Geld.

Geld für Kleidung. Einmal im Jahr fließt in Niederösterreich 200 Euro für Bekleidung und -falls es schulpf lichtige Kinder gibt -pro Kind 150 Euro Schulstartgeld.

Mehr Cash. Sobald ein Flüchtling den Status als anerkannter Asylwerber hat, muss er sich selbst erhalten und fällt nach drei Monaten aus der Grundversorgung. Verdient er kein Geld (oder muss aufstocken), kommt die Sozialhilfe zum Tragen. In Oberösterreich fließen dann für einen Erwachsenen 1.156 Euro Sozialhilfe pro Monat. Das ist auch in Wien der Fall. Nur bekommen dort die Kinder mehr. Eine Familie mit drei Kindern in Wien erhält 2.554 Euro -in Oberösterreich sind es nur 2.138 Euro. In Wien sind es also rund 400 Euro mehr.

Subsidiär Schutzberechtigte erhalten in Wien und Tirol die volle Mindestsicherung von 1.156 Euro. In OÖ und NÖ aber nur die 425 Euro aus der Grundsicherung. Das sind mehr als 700 Euro Differenz.

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