Das sagt ÖSTERREICH

Frauen sind immer noch zu wenig geschützt

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Chefredakteurin Daniela Bardel.

Bis Freitag fielen heuer schon 23 Frauen in Österreich Morden zum Opfer – meistens waren die Täter ihre Ehemänner oder Ex-Partner. Aktuell schockiert der Doppelmord in Wien – denn auch die erst 15-jährige Tochter wurde vom Freund der Mutter offenbar ermordet.

Immer wieder wird das Thema auch politisch angegangen – Budget für Frauenhäuser, Beratungen und öffentliche Kampagnen wurden auch aufgestockt. Doch Hilfsorganisationen klagen an, dass es mehr Geld und Initiativen braucht.

Gesetze alleine reichen zum Schutz nicht aus

Der Fall Kellermayr – die von Impfgegnern verfolgte Ärztin setzte ihrem Leben ein Ende – zeigt die Bedrohungslage für Frauen speziell auch im Internet auf. Sie sind weit mehr als Männer auf sozialen Plattformen dem Hass ausgesetzt.

Passiert ist im konkreten Fall der verstorbenen Ärztin wegen juristischer Spitzfindigkeiten und vielleicht auch polizeilicher Überforderung bis dato nichts. Mit dramatischen Folgen. Erst nach ihrem Tod sollen die Hassposter nun zur Verantwortung gezogen werden. Für Kellermayr und ihre Familie leider zu spät.

Mehr Personal, Schulungen und weitreichendere, einheitliche Gesetze werden wieder gefordert. Das alleine schützt Frauen leider nicht. Es braucht mehr Bewusstsein in der Gesellschaft, dass häusliche Gewalt keine Privatsache ist. Und dass Opfer gehört werden – von Justiz, Polizei und dem Nachbarn – , wenn sie um Hilfe bitten.

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