200 Schulklassen in Quarantäne

Haben die Schulen doch ein Problem mit Corona?

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Knapp 200 Schulklassen in Quarantäne, Dutzende Schüler infiziert -der Bildungsminister beschwichtigt allerdings weiter.

Österreichs Schulen wären "vergleichsweise ein sicherer Ort", stellte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) noch kurz vor dem Beginn der Herbstferien fest. Damit wollte der Minister erneut begründen, warum die Bildungseinrichtungen trotz des hohen Infektionsrisikos offen bleiben. Während Faßmann noch bei seiner Pressekonferenz sprach, gaben Direktoren und Lehrer den Kindern in vielen Schulen aber die Anweisung: "Alle Schulsachen mitnehmen. Wer weiß, ob wir nach den Herbstferien hier noch einen Unterricht machen können."
 
Tatsächlich ist die Lage nicht ganz so rosig, wie der Bildungsminister darzustellen versucht: In einem kleinen Gymnasium in Wien sind bereits fünf Klassen in Quarantäne, österreichweit sind bereits 198 Klassen und sieben Schulen geschlossen.
 
Lehrergewerkschafter Paul Kimberger meint sogar, dass inoffizell bis zu 30.000 Schüler aufgrund von Corona-Auswirkungen nicht mehr die Schule besuchen können. Außerdem würde auch immer mehr Lehrpersonal fehlen.
 
Bekanntlich haben sich auch gleich zu Beginn der neuen Corona-Welle Hunderte Pädagogen freistellen lassen: Sie dürfen aufgrund der "starken psychischen Belastung bei der Infektions-Lage" zu Hause bleiben.
 

Chaos bei Maßnahmen in Österreichs Schulen

 
Regeln. Die Schüler und deren Eltern müssen trotz der aktuell "starken psychischen Belastung" nach den Herbstferien vermutlich weiter die Schulbesuche riskieren -und auch ein Maßnahmen-Chaos ertragen: So berichtet ein INSIDER-Leser, dass bei seiner Tochter (13), die mit einem Corona-Fall in der Klasse saß, die ganze Schulklasse in Quarantäne musste und bei seinem Sohn (15) in der gleichen Situation nur vier Sitznachbarn des Corona-Infizierten in Quarantäne geschickt wurden
 
Der Bildungsminister bleibt trotz allem (noch) dabei: Die Herbstferien werden nicht verlängert. Dazu ein weiteres Statement der Bundesregierung: "Die Lage wird jeden Tag neu beurteilt."
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