Wissenschaftsminister Hahn will den freien Zugang an den Universitäten sicherstellen. Einen numerus clausus als Zugangsregelung schließt er aus.
In der Fernsehsendung "Report" des ORF Dienstag abend sagte Hahn, Zugangsbeschränkungen halte er für eine "ultima ratio", einen numerus clausus schließe er aus. Im Prinzip wolle er am bisherigen System festhalten und alle Möglichkeiten ausschöpfen, um diesen Zustand zu erhalten".
Zugang deutscher Studenten
Optimistisch zeigte sich Hahn auch
über die Diskussion mit Brüssel betreffend den Zugang deutscher Studenten.
"Die Problematik ist in einigen Ländern ähnlich. Brüssel wird gut beraten
sein, hier nicht päpstlicher als der Papst zu sein". Brüssel könne auch kein
Interesse daran haben, dass die Stimmung gegenüber der Europäischen Union
"wegen solcher Dinge schlechter wird. Brüssel ist in dieser Frage
übereifrig", wobei der Minister hinzufügte, dass "Augenmaß und Hausverstand
nicht schlecht wären".
Angesprochen auf eine Art Transferausgleich - in Deutschland muss Bayern für Studenten in Sachsen etwas bezahlen - meinte Hahn, die Idee des europäischen Lastenausgleichs sei ein Thema. "Das wesentliche Problem ist, bleiben die Leute in Österreich oder kommen sie nur zur Ausbildung und gehen dann weg. Mir geht's darum, die Versorgung mit Ärzten sicherzustellen".
Freiwillige Arbeit statt Studiengebühren
Ob es in zehn
Jahren auch noch den freien Uni-Zugang geben wird, konnte Hahn nicht
versprechen. "Ich bin kein Prophet". Zur freiwilligen Arbeit, um sich die
Studiengebühren zu ersparen, erklärte der Minister, bei den Vorschlägen
müsse man jetzt die Spreu vom Weizen trennen.
Auf seine persönliche Zukunft in der ÖVP angesprochen sagte Hahn, er werde Wiener Landesparteichef bleiben. Zur aktuellen Diskussion um die umstrittenen Fotos von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wollte sich der Minister nicht äußern, "ich habe kein Interesse, ihn weiter zu popularisieren".