Neo-FPÖ-Chef Norbert Hofer im großen oe24.TV-Interview mit Wolfgang Fellner.
Neo-FPÖ-Chef Norbert Hofer im oe24.TV-Interview mit Wolfgang Fellner.
oe24.TV: Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie das Ibiza-Video gesehen haben?
Norbert Hofer: Erfahren habe ich davon nicht von Strache, weil es ihm so unangenehm war, sondern Kanzler Kurz hat mich angerufen. Ich war natürlich sehr erschrocken. Ich kenne Strache so nicht. Er ist jetzt auch in einem schlechten Zustand.
oe24.TV: Halten Sie Neuwahlen für einen Fehler?
Hofer: Ich persönlich hätte anders entschieden und dieser Regierung, die sehr beliebt war und gute Arbeit geleistet hat, nach dem Rücktritt von Strache und Gudenus die Chance gegeben, weiterzuregieren.
oe24.TV: Gesprengt hat die Regierung aber die FPÖ, indem sie sagte: Wenn Kickl gehen muss, gehen wir alle.
Hofer: Wir haben diese Koalition nicht gesprengt. Es war die Entscheidung des Kanzlers, zu sagen: Wenn Kickl sein Ressort nicht aufgibt, gibt es Neuwahlen. Kickl wäre bereit gewesen, in ein anderes Ressort zu gehen, wenn ein Freiheitlicher ins Innenministerium kommt. Doch das wollte die ÖVP nicht.
oe24.TV: Werden Sie einem Misstrauensantrag gegen Kurz zustimmen?
Hofer: Ich halte nie viel von Rache. Wir haben eineinhalb Jahre wirklich gut zusammengearbeitet. Doch klar ist: Kurz hat gesagt, dass er das Vertrauen in die FPÖ verloren hat. Da ist es schwierig, zu sagen, wir sollen Vertrauen in die ÖVP haben. Es wird nicht leicht, diesen gordischen Knoten zu lösen. Wir werden in Ruhe die Entscheidung treffen. Klub und Parteispitze besprechen das bis Montag.