In der FPÖ tobt ein Richtungsstreit zwischen Gemäßigten und Radikalen.
Wien. Der eine, Norbert Hofer, lässt sich gegen Corona impfen. Klubchef Herbert Kickl wieder mobilisiert bei Corona-Leugnern und meldete eine eigene FPÖ-Kundgebung an. Dass in der FPÖ ein Richtungsstreit tobt, sehen alle – offen geführt wird er nicht. Hofer würde die Partei gern als Braut für die ÖVP herrichten. Der Oberösterreicher Manfred Haimbuchner, der ja im Herbst eine Landtagswahl schlagen muss, ist auf dieser konstruktiven Seite.
Kickl trommelt „Kurz muss weg“, macht Fundamentalopposition – er stützt sich auf den Parlamentsklub und und auf Niederösterreich. „Beide wissen aber: Eskalieren sie, droht eine Spaltung – und die OÖ-Wahl geht schief“, so ein Insider.
Hofer wegloben. Ändern kann sich das Patt erst 2022: Dann könnte Hofer als Hofburgkandidat die Parteispitze abgeben. Freie Bahn hätte Kickl oder der NÖ-Parteichef Udo Landbauer, dem ebenfalls Ambitionen nachgesagt werden, aber nicht. Vielmehr könnte ein anderer zum Zug kommen: Mario Kunasek, Ex-Heeresminister und Chef der Steirer-FPÖ, unbelastet von den Grabenkämpfen und so etwas wie ein Strache 2.0.
(gü)