Die Verwaltungskosten für das Kindergeld steigen rasant. Qualität kostet etwas, kontert jetzt VP-Familien-Staatssekretärin Marek.
Seit wenigen Tagen stehen Kindergeld-Beziehern zwei neue Auszahlungsmodelle zur Verfügung, insgesamt hat man die Qual der Wahl zwischen fünf Modellen. Und das kostet, wie eine Anfrage des BZÖ ergab: Alleine 2008 verschlang die Verwaltung knapp 15 Millionen Euro.
Fünf Bezugs-Varianten, ein Gesetz
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Damals wurde das bestehende Modell um zwei zusätzliche erweitert. Prompt stiegen die Verwaltungskosten um knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für heuer geht die Regierung in einer – zurückhaltenden – Schätzung von einer weiteren Steigerung um 6 % aus:
- 762.000 Euro verschlingt allein die Verwaltung der zwei neuen Varianten.
- 150.000 Euro kostet die EDV-Ausrüstung des neuen Kindergeld-Kompetenzzentrums.
Insgesamt werden heuer geschätzte 15,8 Mio. Euro in die Verwaltung fließen. Für die grüne Familien-Sprecherin Daniela Musiol ein zusätzlicher Kritikpunkt am Kindergeld: „Die hohen Verwaltungskosten sind nur weiteres Indiz dafür, dass das Gesetz zu unübersichtlich ist“, so Musiol. Die Abgeordnete spricht sich für ein vereinfachtes Modell mit einer Pauschal- und einer einkommensabhängigen Variante aus, die Väter in die Pflicht nimmt: „Langfristig sollte eine Väterbeteiligung von 50 Prozent Ziel sein.“
Marek: „Beratung kostet.“
„Das neue Kindergeld ist
mein Baby“, kontert VP-Familien-Staatssekretärin Christine Marek, „und mir
ist Wahlfreiheit allemal lieber als Einheitsbrei.“ Denn man müsse, so Marek,
den „völlig unterschiedlichen“ Ansprüchen der Familien entgegenkommen: „Hier
brauchen wir bestmögliche Beratung. Die kostet eben.“ Und mit den beiden
neuen Varianten wolle man mittelfristig 20 % der Väter ins Boot holen