Für Verwaltung

Kosten fürs Kindergeld explodieren

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Die Verwaltungskosten für das Kindergeld steigen rasant. Qualität kostet etwas, kontert jetzt VP-Familien-Staatssekretärin Marek.

Seit wenigen Tagen stehen Kindergeld-Beziehern zwei neue Auszahlungsmodelle zur Verfügung, insgesamt hat man die Qual der Wahl zwischen fünf Modellen. Und das kostet, wie eine Anfrage des BZÖ ergab: Alleine 2008 verschlang die Verwaltung knapp 15 Millionen Euro.

Fünf Bezugs-Varianten, ein Gesetz

  • Seit 2008: Drei Varianten 30 plus 6 Monate zu 436 Euro
    Das beliebteste Modell: Knapp 60 Prozent der Bezieher nehmen die Variante 30 plus 6 (für den Partner) in Anspruch.
  • 20 plus 4 Monate zu 624 Euro
    Wird von rund einem Viertel der Bezieher beantragt.
  • 15 plus 3 Monate zu 800 Euro
    „Ersetzte" bislang die einkommensabhängige Variante.
  • Seit Heuer: Fünf Varianten Einkommensabhängig 12 + 2 M
    80 Prozent des letzten Nettoeinkommens bis max. 2.000 Euro.
  • 12 plus 2 Monate zu 1.000 Euro
    Die neue Pauschalvariante.

Damals wurde das bestehende Modell um zwei zusätzliche erweitert. Prompt stiegen die Verwaltungskosten um knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für heuer geht die Regierung in einer – zurückhaltenden – Schätzung von einer weiteren Steigerung um 6 % aus:

  • 762.000 Euro verschlingt allein die Verwaltung der zwei neuen Varianten.
  • 150.000 Euro kostet die EDV-Ausrüstung des neuen Kindergeld-Kompetenzzentrums.

Insgesamt werden heuer geschätzte 15,8 Mio. Euro in die Verwaltung fließen. Für die grüne Familien-Sprecherin Daniela Musiol ein zusätzlicher Kritikpunkt am Kindergeld: „Die hohen Verwaltungskosten sind nur weiteres Indiz dafür, dass das Gesetz zu unübersichtlich ist“, so Musiol. Die Abgeordnete spricht sich für ein vereinfachtes Modell mit einer Pauschal- und einer einkommensabhängigen Variante aus, die Väter in die Pflicht nimmt: „Langfristig sollte eine Väterbeteiligung von 50 Prozent Ziel sein.“

Marek: „Beratung kostet.“
„Das neue Kindergeld ist mein Baby“, kontert VP-Familien-Staatssekretärin Christine Marek, „und mir ist Wahlfreiheit allemal lieber als Einheitsbrei.“ Denn man müsse, so Marek, den „völlig unterschiedlichen“ Ansprüchen der Familien entgegenkommen: „Hier brauchen wir bestmögliche Beratung. Die kostet eben.“ Und mit den beiden neuen Varianten wolle man mittelfristig 20 % der Väter ins Boot holen

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