Jetzt fliegen in der steirischen ÖVP die Fetzen.
In der steirischen ÖVP glühen die Drähte. Zentrale Frage: Wie geht es in der Partei weiter und vor allem, wer soll sie künftig anführen. Mehrere ÖVP-Insider hatten von einer Krisensitzung gesprochen, die noch am Freitagabend stattfinden sollte. Offiziell wurde das von der ÖVP gegenüber oe24 dementiert: "Es gibt keine Krisensitzung!" Es habe nur ein regulärer Stadtparteivorstand der ÖVP in Graz stattgefunden.
Die Ausgangslage ist jedenfalls verfahren: Noch-Landeshauptmann Christopher Drexler will laut oe24-Informationen derzeit nicht weichen und die ÖVP in mögliche Verhandlungen mit der FPÖ führen (und danach auch als Vize-Landeshauptmann in der Landesregierung sitzen).
Der Haken: Die FPÖ schließt eine Koalition mit Drexler aus. „Wenn die ÖVP auf Drexler besteht, dann werden wir am Montag Verhandlungen mit der SPÖ verkünden“, so ein hochrangiger FPÖ-Politiker zu oe24.
Daher gibt es in der steirischen ÖVP nun einflussreiche Kräfte, die versuchen, Drexler abzusägen. Für eine Drexler-Ablöse sind der Wirtschaftsbund, der Bauernbund und einige Bezirke. Gerüchtehalber wird schon ein Posten für Drexler gesucht.
Drei Namen werden nun als Nachfolger gehandelt: Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl wird vom Wirtschaftsbund favorisiert. Aber auch die Landesräte Werner Amon und Karlheinz Kornhäusl werden als Nachfolger genannt.
„Das wird bei der heutigen Sitzung ein Machtkampf“, so ein ÖVP-Insider. Gut möglich, dass am Ende doch Drexler überbleibt, sofern die ÖVP sich nicht geschlossen auf einen Nachfolger einigen kann. „Er ist entschlossen zu bleiben“, so ein Drexler-Vertrauter.
Bei der FPÖ sieht man der Entscheidung jedenfalls mit Spannung entgegen: Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage tendiert Parteichef Mario Kunasek eigentlich zu einer schwarz-blauen Koalition – aber nur ohne Drexler. Bleibt Drexler, läuft alles Richtung Blau-Rot.