Kritik und Häme am SPÖ-Parteitag und Faymanns Bestellung gab es am Freitag von den anderen vier Parlamentsparteien.
Die ÖVP ortete Substanzlosigkeit und Unglaubwürdigkeit. Die Grünen meinten, Rot-Blau sei offenbar weiterhin eine Option für die SPÖ. Die FPÖ sieht die SPÖ auch nach der Kür von Werner Faymann zum Parteichef unverändert und unglaubwürdig. Das BZÖ sprach von einem Umfallerteam.
Wahlslogan ausgetauscht
Auch die Änderung des Slogans und der
Wahlplakate von "Faymann. Genug gestritten." in "Faymann.
Die neue Wahl." wurde hämisch aufgenommen. Tatsächlich waren die
Slogans auch auf der SPÖ-Homepage binnen einer Stunde nach Ende des
Parteitags ausgetauscht.
Slogan alt: "Genug gestritten."
Slogan neu: "Die neue Wahl."
"Faymann verkauft Seele der Sozialdemokratie"
ÖVP-Generalsekretär
Hannes Missethon sagte, die SPÖ kehre eindeutig zurück in die Vergangenheit.
Der Umgang Faymanns mit den Medien und "seine Anbiederung an die Kronen
Zeitung" erinnere an den Stil von Viktor Klima, "ferngesteuert und
ohne Inhalte". Damit verkaufe Faymann die Seele der Sozialdemokratie.
Der SPÖ-Spitze gehe es um Selbstinszenierung. Der Rückgriff auf uralte
Positionen zeige, dass die SPÖ nicht imstande sei, in die Zukunft zu blicken
und sich auf neue Wege einzulassen.
"Keine Distanzierung von FPÖ"
Der Grüne
Parteisekretär Lothar Lockl stieß sich an der Faymann-Aussage, nicht mit
dieser Strache-FPÖ zu kooperieren. Dies könnte bedeuten, mit einer leicht
veränderten Strache-FPÖ gehe die SPÖ schon in eine Koalition. "Das
ist keine Distanzierung, sondern ein Offenhalten der rot-blauen Option."
Eine "Frotzelei" sei es, mit der Forderung nach Abschaffung der
Studiengebühren ein bereits gebrochenes Wahlversprechen wiederum an die
Spitze des neuen Wahlmanifests zu stellen.
FPÖ und BZÖ mit Häme
FPÖ-Chef Heinz-Christian
Strache erklärte, mit der Forderung nach einer Steuerreform 2009 habe
Faymann schon ein erstes Wahlversprechen gegeben, an dem er im Fall einer
Regierungsbeteiligung zu messen sein werde. Völlig unglaubwürdig sei Faymann
auch mit seinem Bekenntnis zu Volksabstimmungen bei "größeren
EU-Vertragsänderungen". Die SPÖ wolle dann offenbar bestimmen, was
größere Änderungen seien.
BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz wiederum meinte, die Faymann-Liste sei das "alte Gusenbauer-Gruselkabinett". Das alte Umfallerteam stehe dafür, dass die SPÖ auch weiterhin die "Menschen belügt und betrügt