Gespräche über Migration, verfolgte Christen und Beitrag der katholischen Kirche in Österreich.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) stattet Papst Franziskus am Montag eine Visite ab, wie der Vatikan am Donnerstag bekannt gab. Themen der Gespräche soll unter anderem der Schutz der verfolgten Christen im Nahen Osten, "die Migrationskrise", die atomare Abrüstung sowie die Beiträge der katholischen Kirche zum gesellschaftlichen Zusammenleben in Österreich, etwa durch die Caritas, teilte ein Sprecher von Kurz im Vorfeld mit.
Der Bundeskanzler besucht am Vormittag das Kirchenoberhaupt und führt mit ihm ein Gespräch unter vier Augen. Im Anschluss ist ein Delegationstreffen mit dem Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin geplant. Gerade in Zeiten großer Krisen wie derzeit etwa "angesichts der Migrationskrise" sei ihm der Austausch mit dem Heiligen Vater wichtig, erklärte Kurz. Zugleich sei es für ihn "als gläubiger Mensch eine große Ehre, dem Heiligen Vater in einem persönlichen Gespräch zu begegnen".
LH Haslauer mit dabei
Mitreisen soll auch der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Anlass ist der 200. Jahrestag der Entstehung des weltweit bekannten Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht". Am Heiligen Abend 1818 hatte der Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber seine Vertonung des vom katholischen Priester Joseph Mohr verfassten Textes in Oberndorf bei Salzburg erstmals zu Gehör gebracht.
Es ist nicht das erste Treffen von Kurz mit Franziskus. Im April 2015 hatte er ihn noch als Außenminister im Vatikan besucht. Zuletzt war aus Österreich Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) im Jänner bei einer OSZE-Konferenz gegen Antisemitismus in Rom gewesen und hatte dort auch gemeinsam mit anderen Konferenzdelegierten auch das Kirchenoberhaupt getroffen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte dem Pontifex im vergangenen November einen Besuch abgestattet.