Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena zur Debatte über eine 41-Stunden-Woche.
Wie sehr kann man Arbeitende eigentlich hassen? Ja, sagt die ÖVP mit stolzgeschwellter Brust und übernimmt wie immer die Vorschläge der Konzernlobby. Diesmal: Die Menschen sollen pro Woche noch eine Stunde mehr arbeiten, unbezahlt, versteht sich. Das ist ihre groteske Antwort auf die sinnvolle Forderung von Andreas Babler und der SPÖ nach einer Arbeitszeitreduktion bei vollem Lohnausgleich.
Die ÖVP glaubt offenbar, dass sie mit Lohnraub ein paar Promille bei den Wahlen gewinnen kann. Das zeigt, wie verloren diese einst christlich-soziale Partei mittlerweile ist. Denn: Konzerne sind nicht wahlberechtigt, lieber Karl Nehammer! Und die von ihren fetten Boni verblendeten Top-Manager, die sich bereitwillig zu den Erfüllungsgehilfen dieser multinationalen Ausbeutungsmaschinen machen, werden ohnehin die Neos wählen. Weil: Wenn schon neoliberal und marktradikal, dann aber bitte ordentlich und ohne Störgeräusche aus der Bauernschaft. Wir können mittlerweile dieser Partei bei ihrer moralischen Verwesung auf offener Bühne zuschauen und jeden Tag wird es befremdlicher. Man sehnt den Wahltag alleine schon deswegen herbei, damit dieses Trauerspiel endlich ein Ende hat.