Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena zum FPÖ-Sieg bei der EU-Wahl
Erstmals der Spitzenplatz für die FPÖ bei einer bundesweiten Wahl -das Ergebnis der jüngsten EU-Wahlen verzückt und verstört die selbsternannten Rächer der sogenannten kleinen Leute mehr, als sie es wohl vor Kameras zugeben würden. Denn einerseits ist es ohne Frage ein Triumph, andererseits hat man von 30 Prozent in den Umfragen nur 25 Prozent bei den Wahlurnen eingefahren. Und ähnlich wird es wohl auch bei den Nationalratswahlen ausgehen, denn die FPÖ schneidet zwar traditionell besser bei nationalen Wahlgängen ab, gleichzeitig nehmen die Menschen grundsätzlich diese Wahl ernster und werden sich daher stärker an ihr beteiligen.
Langer Rede kurzer Sinn: Die FPÖ kann sich der Spitzenposition bei den Nationalratswahlen nicht mehr sicher sein, sondern wird wohl im Dreiklang mit ÖVP und SPÖ bei rund 25 Prozent landen. Die Bierpartei wird die Grünen abräumen, die verdientermaßen in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, die Neos werden etwa gleich stark bleiben. Haarscharf wird sich ÖVP-FPÖ und ÖVP-SPÖ ausgehen und dann ist nur noch die Frage, wer es billiger gibt. Dabei dürfen wir eines nicht vergessen: Die FPÖ ist immer am schnellsten beim Überbordwerfen von Idealen.