Ein Kommentar von Gerald Grosz zur Regierungskrise.
Karli, es ist vorbei. Es ist zu Ende. Gedemütigt von einer 10-Prozent-Sekte, die eigenen Stammwähler verraten und verkauft, das ganze Erbe des einstigen Messias Sebastian Kurz binnen vier Jahren versilbert. Das desaströse schwarz/türkise EU-Wahlergebnis war ja nur der Vorbote jener Abstrafung, die die Volkspartei unter Karl Nehammer bei der Nationalratswahl erleben wird. Denn wer sich so zum Nachteil der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes verhält, hat wahrscheinlich auch nichts anderes verdient. Das Gezerre um das Renaturierungsgesetz war der berühmte letzte Tropfen, der nochmals in Erinnerung rief, wie schnell die ÖVP selbst ihrer Kernklientel in den Rücken fällt, wenn es um ein paar Monate Gage im Regierungsamt geht.
Es sind Bauern, die ihre Ackerflächen verlieren. Es ist Österreich, das wertvolle Anbauflächen und Lebensmittelautarkie verliert. Es sind am Ende alle Konsumenten, die höhere Lebensmittelpreise zahlen. Gewessler hat die Verfassung gebrochen, pardoniert durch Nehammer. Wenn Nehammer ein Rückgrat hätte, hätte er Gewessler aus der Regierung entlassen. Aber selbst am Ende fehlt ihm der Mut.