Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.
Die Eisenbahner streiken, sie verlangen für die untersten Einkommen eine satte Steigerung. Jahrelang wurde auf ihrem Rücken gespart, inzwischen gibt's dort Gehälter, die entsprechen dem, was ein Lehrling in anderen Branchen verdient. Dass wir überhaupt darüber diskutieren müssen, ob ein Streik gerechtfertigt ist, zeigt doch, wie verrückt das alles inzwischen ist. Wir sollten eher darüber reden, wie es so weit kommen konnte. In Wahrheit müsste so lange gestreikt werden, bis die Beschäftigten ihren fairen Anteil erhalten. Dazu bräuchte es aber eine Gewerkschaftsbewegung, die diesen Namen auch verdient hat. Nicht diesen morschen Apparat mit den wandelnden Versorgungsposten, die vielleicht das politische Intrigantentum perfektioniert haben, aber ansonsten in einer Parallelwelt leben. Fernab der Sorgen und Nöte ihrer Mitglieder. Ich hab es so satt mitanzusehen, wie in unserem Land die 100 Reichsten ihre obszönen Vermögen in der Krise um 30 Prozent steigern konnten, während die allermeisten Menschen reale Verluste einstecken mussten. Nein, das ist nicht die Schuld der Gewerkschaft, aber es wäre ihre Verantwortung, etwas daran zu ändern. Schmeißen wir die Bonzen raus und sorgen wir gemeinsam dafür, dass endlich mehr soziale Gerechtigkeit einkehrt!