Während Impfstoffe bei uns nur langsam eintrudeln, impfen Briten auf Hochtouren.
In Großbritannien wird fröhlich drauflosgeimpft – Österreich verharrt in der Neujahrsstarre. Nachdem die Briten als Erste in Europa den Impfstoff von Biontech/Pfizer zugelassen und angewendet haben, tun sie das nun auch mit dem Vakzin des Pharmaunternehmens Astrazeneca. Kanzler Sebastian Kurz hat sich erfreut über die Zulassung in Großbritannien gezeigt. „Ich möchte dem Vereinigten Königreich zur Zulassung eines weiteren Impfstoffs gratulieren. Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Pandemie.“
Impfplan vor Scheitern – sogar die Nadeln fehlen
Warten bis Februar. Allein: Es wird noch dauern, bis das Vakzin die EU-Zulassung erhält. Der stv. Direktor der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) rechnet nicht damit, dass das noch im Jänner passiert. Seine Behörde hat gestern zusätzliche Daten von Astrazeneca angefordert.
Für Österreich insofern bitter, als der Plan für die Herdenimmunisierung auf der raschen Zulassung dieses (Billig-)Impfstoffs aufbaut. Wird er nicht geliefert, wird sich das Ende der Pandemie in Österreich massiv verzögern – und das vor dem Hintergrund steigender Neuinfektionszahlen.
Nadeln fehlen
Eine absurde Nachricht kam aus Salzburg: Die Zeit bis zum 12. Jänner sei nötig, weil u. a. Nadeln beschafft werden müssten, gab Landesvize Christian Stöckl tatsächlich zu …
Chemosan-Chef Andreas Windischbauer: "Erwarten jetzt 60.000 Impf-Dosen pro Woche"
Herba Chemosan verteilt Impfstoff. Warum er erst ab 12. Jänner verimpft wird.
ÖSTERREICH: Wann kommt die nächste Lieferung?
Andreas Windischbauer: Wir erwarten Anfang nächster Woche 63.000 weitere Impfdosen, die dann an alle 17 Standorte verteilt werden, sodass wir am 12. Jänner bereit für den Impfstart sind.
ÖSTERREICH: Heißt das, dass jetzt 14 Tage nichts passiert?
Windischbauer: So ist das nicht. Der Prozess beinhaltet nicht nur den Impfstoff, sondern die gesamten Zusatzmaterialien und die Organisation der Impfung selbst. Das ist ein Marathon und kein Sprint.
ÖSTERREICH: Wie geht es danach weiter?
Windischbauer: Wir erwarten 60.000 Dosen pro Woche. Wenn weitere Impfstoffe zugelassen werden, sind es deutlich mehr.Karl Wendl
Christian Zacharnik