Laut Eurostat

Ö bei Asyl-Anerkennug über EU-Schnitt

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Das Innenministerium protestiert: Man erkenne weniger Anträge an als behauptet.

Das EU-Stastikamt Eurostat bescheinigte Österreich am Dienstag eine hohe Anerkennungsquote von Asylanträgen. Demnach wurden hierzulande 61,6 Prozent von insgesamt 13.705 Anträgen der Schutzstatus zuerkannt. Hinter Polen (65 Prozent), Litauen und Portugal (je 64 Prozent) verzeichnet Österreich damit die höchste Anerkennungsrate in erster Instanz in der EU. Der EU-Durchschnitt liegt gerade einmal bei 28,3 Prozent.

Das Innenministerium reagierte prompt und protestierte gegen die genannte Prozentzahl. Nur 24,5 Prozent der Asylanträge wurden 2008 angenommen, hieß es. Wie Eurostat zu den Zahlen kommt, konnte man im Ministerium nicht sagen. Selbst wenn man die subsidiär Schutzberechtigten - also Personen, die zwar kein Asyl erhalten haben, aber aus anderen Gründen nicht abgeschoben werden dürfen - mitrechne, komme nicht in die Näher der dieser Zahlen. Im heurigen Jahr Jänner bis Oktober war die Anerkennungsquote laut Ministerium noch niedriger, sie betrug 16 Prozent.

Laute Kritik
FPÖ und BZÖ übten jedenfalls Kritik. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache fand die EU-Zahlen "bedenklich" und sprach von einer unzumutbaren Last. Österreich sei wieder einmal "päpstlicher als der Papst", meinte BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz. Auch Alev Korun kritisierte die EU-Erhebung. "Es ist zwar erfreulich, dass die EU die Flüchtlingsanerkennungszahlen der unterschiedlichen Mitgliedsländer vergleichen will. Aber es ist nicht nachvollziehbar, wie sie auf die kolportierten 61 Prozent erstinstanzlicher Anerkennung für Österreich kommt", so die Menschenrechtssprecherin der Grünen.

Tschetschenen "Antragskönige"
Laut Eurostat sind In Österreich offenbar die Tschetschenen die größte Gruppe von anerkannten Asylbewerbern. 2.020 Personen oder 35,6 Prozent der Antragsteller, die 2008 in Österreich Asyl erhielten, kamen aus Russland. Zweitgrößte Gruppe der Asylanten in Österreich waren Afghanen (15,4 Prozent), gefolgt von Serben (7,6 Prozent).

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