Die EU will, dass der Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 auf 35 Prozent steigt. Dazu muss Österreich massiv in Wind oder Biomasse investieren.
Österreich soll nach dem Willen der EU-Kommission in den nächsten Jahren Milliarden Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energieträger wie Wind, Wasser und Biomasse investieren. Die Alpenrepublik soll den Anteil an erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch bis 2020 von derzeit 23,3 auf 35 Prozent erhöhen.
Österreich wäre damit - neben Deutschland, Dänemark, Frankreich und Großbritannien - eines der Länder, die besonders viel zum EU-Ziel von 20 Prozent erneuerbaren Energien bis 2020 beitragen müssten.
In 2 Wochen wird's ernst
Die EU-Kommission wird am 23. Jänner ein
Paket von Gesetzesvorschlägen vorlegen, mit denen die im Sommer fixierten
Klimaziele für 2020 realisiert werden: Reduktion des Treibhausgasausstoßes
um 20 Prozent gegenüber 1990; Steigerung des Anteils erneuerbarer
Energieträger von derzeit 8,5 auf 20 Prozent, Erhöhung des Anteils von
Bio-Kraftstoffen in jedem Mitgliedstaat auf 10 Prozent.
Reiche zahlen mehr
Bei der Förderung von erneuerbaren
Energieträgern soll es jedes EU-Land auch an seiner wirtschaftlichen
Situation gemessen werden. EU-weit soll der Anteil von Wind, Sonne, Biomasse
am Energieverbrauch innerhalb von 10 Jahren um 11,5 Prozentpunkte steigen.
Reiche Länder müssen dazu mehr beitragen, ärmere wie die neuen
Mitgliedstaaten in Osteuropa weniger.
Selber schuld
Österreich müsste dem Vernehmen nach mit keinem
BIP-Zuschlag rechnen. Allerdings halten Energieexperten den Ausbau der
erneuerbaren Energien in Österreich auf mehr als ein Drittel für
unrealistisch. Bei gleichem Energieverbrauch und unter besten Bedingungen
könnte der Anteil von derzeit 23,3 auf maximal 28 Prozent ausgebaut
werden, meint die E-Control. Österreich werden aber bei den Verhandlungen
keine guten Karten eingeräumt, weil die Regierung im Koalitionspakt 45
Prozent als Ziel festgelegt hat.