Fast 1.100 Höhenmeter liegen zwischen den beiden tiefst- und höchstgelegenen Gemeinden Vorarlbergs und auch politisch trennen Fußach am Bodensee und Warth im Lechtal Welten.
In Warth erreichte die ÖVP am Sonntag fast zwei Drittel der Stimmen. Fußach war dagegen eine von nur fünf Gemeinden mit der FPÖ an erster Stelle. Beide Orte liegen im Trend: Laut einer Auswertung von Foresight für APA und ORF konnte die ÖVP in höher gelegenen Gemeinden nämlich durchwegs stärker punkten.
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Landesweit hat die ÖVP am Sonntag trotz massiver Verluste knapp 38,3 Prozent der Stimmen geholt - um gut zehn Prozentpunkte mehr als die zweitplatzierte FPÖ. Zwar hat die Volkspartei von Landeshauptmann Markus Wallner fast überall Stimmen verloren. Vergleichsweise treue Wählerinnen und Wähler hatte die ÖVP aber in den höher gelegenen Regionen Vorarlbergs, wie ein Blick auf die Gemeindekarte zeigt.
Für die Auswertung hat Foresight die Vorarlberger Gemeinden entsprechend ihrer Seehöhe in drei gleich große Gruppen geteilt. Ergebnis: Hätten am Sonntag nur die tiefer gelegenen Gemeinden bis 530 Meter Seehöhe abgestimmt, dann wäre der Abstand der ÖVP zu den Freiheitlichen um einiges geringer ausgefallen. Hier kommt die ÖVP nämlich "nur" auf 35 Prozent. Die FPÖ liegt mit 28,6 Prozent knapp über dem Landesschnitt. Grüne, SPÖ und NEOS erreichen durchwegs bessere Werte.
ÖVP im Gebirge stark
Anders in den höher gelegenen Regionen außerhalb des Rheintales: Hier erreichte die ÖVP knapp 44 Prozent (in den mittleren Lagen des Bregenzer Waldes und des Montafons). In den am höchsten gelegenen Gemeinden über 781 Meter Seehöhe schaffte die Volkspartei sogar eine absolute Mehrheit (52 Prozent).
Allerdings geht der höhere Stimmenanteil der ÖVP kaum zu Lasten der Freiheitlichen. Die FPÖ kommt in allen drei Höhenlagen auf durchschnittlich 27 bis 28 Prozent. Vielmehr schneiden die Grünen und die SPÖ in den höher gelegenen Orten deutlich schwächer ab. Im höchsten gelegenen Drittel der Vorarlberger Gemeinden schaffen die Grünen mit 6,5 Prozent nur etwas mehr als die Hälfte ihres landesweiten Ergebnisses von 12,5 Prozent, ebenso die SPÖ (4,2 statt 9,1 Prozent).
Einziges Trostpflaster für Rot und Grün: die höher gelegenen Ortschaften sind in der Regel auch kleiner und bringen am Wahltag weniger Gewicht auf die Waage. Im Drittel der tiefstgelegenen Gemeinden sind am Sonntag sieben von zehn Stimmen abgegeben worden, in den höchstgelegenen nur knapp eine von zehn. Und in Warth reichten der ÖVP überhaupt nur 52 Stimmen für eine annähernde Zweidrittelmehrheit.