Vor allem Minderheiten werden zum Opfer von Hate Crime, also von Hass-Attacken. Und zwar nicht nur virtuell, sondern auch im richtigen Leben. Der SPÖ-Abgeordnete Mario Lindner fordert einen Aktionsplan gegen Hass.
Eine parlamentarische Anfrage des SPÖ-Mandatars Mario Lindern zeigt in Sachen „Hate Crimes“ – also Hasskriminalität – eine dramatische Entwicklung. 2021 gab es in der Kategorie sexuelle Orientierung eine Zunahme der Anzeigen von 97 (Pilot-Zeitraum November 20 bis April 21) auf 376 Anzeige. Bei der Herkunft stieg die Zahl auf 1.874 (724 im Pilotzeitraum), bei der Weltanschauung auf 2.052 (701) und beim sozialen Status auf 287 (90). Besonders dramatisch. Die Zahl von Gewaltopfern ist von 518 auf 927 gestiegen.
Lindner fordert einen nationalen Aktionsplan gegen Hass. Zu POLITIK LIVE sagt er: "Wir wissen aus den Berichten von Organisationen und Vereinen in ganz Österreich schon seit langem, dass gruppenspezifische Gewalt zunimmt. Die aktuellen Zahlen aus dem Innenministerium untermauern diese traurige Analyse. Es ist höchste Zeit, dass die schwarz-grüne Bundesregierung ihre Scheuklappen abnimmt und dieses gesellschaftliche Problem endlich anpackt. Von Lippenbekenntnissen und großen Ankündigungen allein, wird diese Situation nicht besser werden: Es braucht den politischen Willen und einen Nationalen Aktionsplan, um Gewalt, Hass, Ausgrenzung und Diskriminierung endlich einen Riegel vorzuschieben. Niemand darf in Österreich Angst haben müssen, attackiert zu werden, einfach weil wir so sind, wie wir sind."