Eine mögliche blau-schwarze "Herdprämie" sorgt bei den anderen Parlamentsparteien für Aufregung.
Familien, wo ein Elternteil zuhause bleibt und sich um den Nachwuchs kümmert, sollen - so zumindest die Pläne der FPÖ - finanziell unterstützt werden. "Nicht nur die Fremdbetreuung, sondern auch familieninterne und generationenübergreifende Kinderbetreuung soll finanziell unterstützt werden", heißt es etwa im Programm der Freiheitlichen. Dadurch soll "Wahlfreiheit" gewährleistet werden.
Für die ÖVP ist die blaue Forderung zumindest kein "No-Go", wie oe24 gestern erfuhr. Ein entsprechender Bericht schlug hohe Wellen. Sämtliche Parlamentsparteien - außer ÖVP und FPÖ - äußerten scharfe Kritik an der "Herdprämie", die in Oberösterreich und Salzburg teils schon Realität ist.
"Frauen brauchen eigenständiges Einkommen"
SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner appellierte etwa an die ÖVP, sämtliche Pläne einer "Herdprämie" eine Absage zu erteilen. "Frauen brauchen ein eigenständiges Einkommen, von dem sie leben können. Nur mit einem Job können sich Frauen eine sichere Existenz aufbauen, sonst geraten sie in Abhängigkeit", hieß es in der Aussendung Holzleitners.
Auch die Neos äußerten sich ähnlich. „Dass die FPÖ Frauen dafür bezahlen will, zu Hause zu bleiben und ihre Kinder nicht in den Kindergarten zu schicken, zeigt eindrücklich, wie rückschrittlich ihr Frauenbild ist", warnte Neos-Frauensprecherin Henrike Brandstötter. "Gemeinsam mit der ÖVP als willfährigem Partner hat sie das in Oberösterreich längst umgesetzt. Nun droht uns diese unsägliche Herdprämie aber in ganz Österreich". Und das hätte "verheerende Folgen für alle Frauen".
Aus den Reihen der Grünen kam von Familiensprecherin Barbara Neßler Kritik: "Frauen soll die Freiheit genommen und sie zurück an den Herd verbannt werden. Wir werden dafür kämpfen, dass jede Familie, jedes Elternteil und jede Frau selbst entscheiden kann, wie sie leben möchte". Rückschritte "in die 50er Jahre" seien keine Option.