"Rebellen ziehen"

Experte: Diesen Parteien wird Bierpartei schaden

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"Rebellen haben derzeit gute Chancen", sagt Meinungsforscher Christoph Haselmayer oe24 über Dominik Wlazny und dessen Bierpartei. Dass er nun fix bei der Nationalratswahl antreten wird, muss mehrere Parteien alarmieren. 

Seine persönlichen Daten sind gut - sogar ausgesprochen gut. Seiner Bierpartei werden in Umfragen derzeit zwischen fünf und sieben Prozent prognostiziert. Und da Dominik Wlazny nun offiziell erklärt hat, bei der Nationalratswahl anzutreten, könnten diese Werte noch nach oben gehen.

"Bierpartei derzeit sicher im Nationalrat"

IFDD-Meinungsforscher Christoph Haselmayer sieht die "Bierpartei" im oe24-Gespräch "derzeit sicher in den Nationalrat einziehen". Lazarsfeld-Forscher Werner Beutelmeyer sieht Wlazny zurzeit bei sieben Prozent. "Rebellen, das haben wir zuletzt in Innsbruck gesehen, kommen in der jetzigen Stimmung gut an. Das gilt jetzt auch für Wlazny", sagt Haselmayer.

Bierpartei fischt bei Neos, Grünen, SPÖ und FPÖ

Die Bierpartei sei derzeit eine "Projektionsfläche". Ihr Wahlprogramm ist zudem noch nicht bekannt. Wlazny könnte im Nationalratswahlkampf gleich mehreren Parteien schaden. Die Neos - die zuletzt bei Gemeinderatswahlen gar aus dem Gemeinderat flogen - dürften zwar relativ sicher wieder ins Parlament in Wien einziehen, aber Wähler an Wlazny verlieren. 

Wlazny punktet bei urbanen Grün-Wählern

Im urbanen Bereich kommt Wlazny - der bei der Bundespräsidentenwahl gar über 8 Prozent geschafft hatte - besonders gut an. Das könnte für die Grünen in Wien und Co zum Problem werden. Aber auch die SPÖ - sind sich die Meinungsforscher sicher - werden Stimmen an die Bierpartei verlieren. 

Auch FPÖ dürfte an Bierpartei Stimmen abgeben

Und selbst die FPÖ muss in Sachen jüngere oder reine Protestwähler vor der Bierpartei zittern. Sie sind - zeigen Daten - ebenfalls für den Musiker und Arzt, der nun in den Nationalratswahlkampf zieht, ansprechbar. Ebenfalls Stimmen verlieren dürfte die KPÖ. Haselmayer geht aber zur Stunde - der Wahlkampf für die Richtungswahl im September hat noch nicht richtig begonnen - auch vom Einzug der KPÖ aus.

Derzeit liege das "reine Protestpotenzial" - links der Mitte - "bei rund 12 Prozent". Daher sei ein Sieben-Parteien-Parlament nach der Nationalratswahl "nicht unwahrscheinlich". Wlaznys Antreten lässt jetzt jedenfalls die Köpfe von Strategen gleich mehrerer Parteien rauchen ...

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