In der SPÖ kämpfen drei Lager erneut gegeneinander - wann Babler bleibt.
Rote Kämpfe. „Wenn es so ausgeht, wie wir alle vermuten, dann werden die Kämpfe noch am Sonntagabend voll ausbrechen“, meint ein Spitzen-SPÖler.
In der roten Welt stellen sich die meisten – abgesehen vom SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler, der an Platz 1 für sich glaubt – auf den dritten Platz für die Roten ein. 2019 stürzte die SPÖ bekanntlich mit 21 Prozent auf ihren historischen Tiefststand. Das „noch zu unterbieten wird schwer. Aber es wird ab Sonntag darum gehen, ob die Reine-Lehre-Fraktion oder die Pragmatiker sich durchsetzen“, analysiert ein SPÖ-Mann die angespannte Lage.
Rote Gretchenfrage. Die Kritiker von Babler werfen diesem vor, dass „er utopische Forderungen habe und am Ende lieber in Opposition“ gehen wolle, während die Pragmatiker der SPÖ „regieren wollen, um Schwarz-Blau zu verhindern“. Ironischerweise könnte genau Hans Peter Doskozil – das Burgenland wählt im Jänner 2025 – sich plötzlich hinter Babler stellen, weil er kein Interesse an „Schwarz-Rot im Bund“ hat. Zudem glaubt er, dass seine Erzfeinde – die Wiener Roten – das wollen würden und will es damit umso weniger.
Apropos Wien: Es sind die Wähler in der Bundeshauptstadt und anderen urbanen Bereichen, die Babler noch retten könnten. Jene, die aus Angst vor Schwarz-Blau last second noch SPÖ wählen, könnten ihn auf 22 Prozent hieven. Mehr bräuchte er zum Überleben nicht.